Nepal ermittelt gegen Guru nach Verschwinden von Anhängern
Die Polizei in Nepal hat laut Angaben der Untersuchungsbehörde Ermittlungen gegen Ram Bahadur Bomjan eingeleitet. Der Guru ist erst 28 Jahre alt.
Das Wichtigste in Kürze
- Schon länger ist Ram Bahadur Bomjans Status als spiritueller Führer umstritten.
- Immer wieder gibt es Berichte, er würde seine Anhänger misshandeln.
Nach dem Verschwinden mehrerer seiner Anhänger richten sich Ermittlungen gegen einen buddhistischen Guru in Nepal. Die Polizei habe Untersuchungen gegen Ram Bahadur Bomjan eingeleitet, nachdem die Familien von vier seiner Anhänger spurlos aus seinen Aschrams verschwunden seien.
Das sagte der Sprecher der zentralen nepalesischen Untersuchungsbehörde, Uma Prasad Chaturbedi, am Montag der Nachrichtenagentur AFP. Weitere Details wollte er zunächst nicht nennen.
Ram Bahadur Bomjan wird von seinen Anhängern als Wiedergeburt Buddhas verehrt. Der inzwischen 28-Jährige wurde 2005 als «Buddha-Boy» berühmt, weil er während des Meditierens angeblich monatelang vollständig auf Schlaf und Nahrungsaufnahme verzichtete. Bis heute stehen tausende Anhänger manchmal tagelang an, um ihm beim wundersamen Meditieren zuzusehen.
Als spiritueller Führer umstritten
Schon seit längerer Zeit ist Bomjans Status als spiritueller Führer allerdings umstritten. Immer wieder gibt es Berichte, er würde seine Anhänger misshandeln.
Im vergangenen September warf eine 18-jährige Nonne dem 28-Jährigen vor, sie in einem seiner Aschrams vergewaltigt zu haben. Dutzende weitere sagten, er habe sie angegriffen. Der selbsternannte Guru selbst versichert, er habe sie geschlagen, weil sie ihn beim Meditieren störten.
Die nepalesische Online-Zeitung Setopati.com hatte vor Kurzem in einer Serie von Artikeln über verschwundene Anhänger, sexuelle Übergriffe und Gewalt in Bomjans Aschrams berichtet. Seine Organisation Bodhi Shrawan Dharma Sangha wies diese Berichte allesamt als haltlos zurück.