Netanjahu droht: Ende der Waffenruhe wenn Geiseln nicht freikommen
Israels Premier Netanjahu hat gedroht, die Waffenruhe in Gaza zu beenden, wenn die restlichen Geiseln nicht bis Samstag freigelassen werden.
![Netanjahu Israel Hamas Geiseln](https://c.nau.ch/i/4Z3NDQ/900/netanjahu-israel-hamas-geiseln.jpg)
Das Wichtigste in Kürze
- Benjamin Netanjahu hat der Hamas gedroht, die Waffenruhe in Gaza zu beenden.
- Dies, sollten die restlichen israelischen Geiseln nicht bis Samstagmittag freikommen.
- Ermutigt wurde er zu diesem Schritt von US-Präsident Donald Trump.
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat der Hamas mit einer Fortsetzung des Gaza-Kriegs gedroht, wenn sie die israelischen Geiseln nicht bis Samstag freilassen sollte. Wie viele Geiseln freigelassen werden müssen, liess er in einer Mitteilung seines Büros nach dem Ende einer mehrstündigen Sitzung des Sicherheitskabinetts offen.
«Wenn die Hamas unsere Geiseln nicht bis Samstagmittag zurückgibt, wird der Waffenstillstand enden und die IDF (die Armee) wird die intensiven Kämpfe bis zur endgültigen Niederlage der Hamas wieder aufnehmen», sagte Netanjahu.
Regierung fordere die Freilassung aller noch lebenden Geiseln
Israelische Medien berichteten, die Regierung fordere die Freilassung aller noch lebenden Geiseln, die während der ersten Phase der Vereinbarungen zur Waffenruhe und dem Geiseldeal freikommen sollten.
Das wären neun Verschleppte. Sie müssten nicht unbedingt alle am Samstag freikommen. Es könnten auch drei am Samstag und weitere in den folgenden Tagen sein. Eine offizielle Bestätigung gab es dafür zunächst nicht.
Die islamistische Hamas hatte am Montag angekündigt, die Freilassungen so lange auszusetzen, wie sich Israel nach ihrer Auffassung nicht an die Vereinbarungen halte. Israel wertete dies als Bruch der Vereinbarungen.
![Donald Trump](https://c.nau.ch/i/nKOD10/900/donald-trump.jpg)
Die von US-Präsident Donald Trump daraufhin ultimativ geforderte Freilassung aller Geiseln bis Samstagmittag wurde von den Mitgliedern des Sicherheitskabinetts von Regierungschef Benjamin Netanjahu zwar begrüsst, aber nicht in vollem Umfang übernommen.
Die Vereinbarung über die Waffenruhe und der Geiseldeal sehen eigentlich vor, dass während einer ersten Phase nach und nach 33 Geiseln gegen 1'904 inhaftierte Palästinenser ausgetauscht werden.
Die Hölle bricht los
Trump hatte vorgeschlagen, die Waffenruhe aufzukündigen, falls nicht alle Geiseln bis Samstagmittag frei sein sollten. Ansonsten «bricht die Hölle los», drohte er in Washington. Die Entscheidung darüber liege aber bei Israel.
Bisher liess die Hamas bei fünf Austauschaktionen insgesamt 16 Geiseln frei. Israel setzte im Gegenzug Hunderte palästinensische Häftlinge auf freien Fuss. Von den restlichen Geiseln der ersten Phase gelten acht als tot, neun sollen noch am Leben sein.