Neue Spannungen: China verärgert über US-Militärkontakte mit Taiwan

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Taiwan,

Chinas Provokationen im Luftraum nahe Taiwans und die militärische Unterstützung der USA für die demokratische Inselrepublik sorgen für zunehmende Spannungen.

Ein Militärhubschrauber zieht eine riesige Taiwan-Fahne hinter sich her und fliegt vor den Feierlichkeiten des Nationalfeiertag am Hochhaus «Taipei 101» vorbei. Foto: Daniel Ceng Shou-Yi/ZUMA Press Wire/dpa
Ein Militärhubschrauber zieht eine riesige Taiwan-Fahne hinter sich her und fliegt vor den Feierlichkeiten des Nationalfeiertag am Hochhaus «Taipei 101» vorbei. Foto: Daniel Ceng Shou-Yi/ZUMA Press Wire/dpa - sda - Keystone/ZUMA Press Wire/Daniel Ceng Shou-Yi

Das Wichtigste in Kürze

  • China provoziert seit Tagen sein Nachbarland Taiwan mit Luftmanövern.
  • Die USA stehen in dieser Angelegenheit aufseiten Taiwans.
  • Die stösst China sauer auf.

Chinas Provokationen im Luftraum nahe Taiwans und die militärische Unterstützung der USA für die demokratische Inselrepublik sorgen für zunehmende Spannungen. China forderte die USA am Freitag eindringlich auf, alle Militärkontakte und Waffenlieferungen an Taiwan einzustellen.

Pekings Aussenamtssprecher Zhao Lijian reagierte damit auf einen Bericht des «Wall Street Journal», wonach amerikanische Spezialkräfte und Marineinfanteristen heimlich Truppen in Taiwan trainierten.

Gewaltsame Eroberung Taiwans

Die USA sollten erkennen, wie heikel und gefährlich die Taiwanfrage sei, sagte der Sprecher. Er warnte vor ernstem Schaden für die Beziehungen sowie den Frieden und die Stabilität. China werde «alle notwendigen Massnahmen» ergreifen, um seine Souveränität und territoriale Integrität zu verteidigen.

So betrachtet Peking das demokratische Taiwan nur als Teil der kommunistischen Volksrepublik und droht mit einer gewaltsamen Eroberung zur «Wiedervereinigung».

Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen versicherte, eine kriegerische Auseinandersetzung mit China vermeiden zu wollen. «Taiwan sucht keine militärische Konfrontation», sagte sie auf einem Sicherheitsforum in Taipeh. Es hoffe auf eine friedliche, stabile und berechenbare Koexistenz mit seinen Nachbarn. «Aber Taiwan wird auch alles tun, um seine Freiheit und seinen demokratischen Lebensstil zu verteidigen.»

US-Einsatz seit über einem Jahr

Die Spannungen haben sich jüngst verschärft, seit eine wachsende Zahl von chinesischen Kampfjets, Bombern und anderen Militärmaschinen immer wieder in Taiwans Identifikationszone zur Luftverteidigung (ADIZ) eindringt. Damit dreht China an der Eskalationsschraube und erhöht den Druck auf Taiwan und die USA.

Wie das «Wall Street Journal» berichtete, bilden rund zwei Dutzend Spezialkräfte und unterstützende Soldaten in einem geheim gehaltenen Einsatz kleinere Einheiten der taiwanischen Bodentruppen aus. Die Marineinfanteristen wiederum arbeiteten mit lokalen Marinestreitkräften und kleinen Booten. Der Einsatz der US-Militärangehörigen laufe schon seit mindestens einem Jahr und erfolge auf Rotationsbasis, hiess es weiter.

Invasion noch vor 2025?

Weder Taiwans Verteidigungsministerium noch das Pentagon wollten sich konkret zu dem Bericht äussern. Taiwans Premier Su Tseng-chang sagte in Taipeh auf Fragen nach den US-Truppen nur, dass seine Regierung sich darum bemühe, die Souveränität des Landes zu schützen und dabei mit anderen Ländern zusammenarbeite, die ähnliche Werte teilten.

Taiwans Verteidigungsminister Chiu Kuo-cheng hatte am Mittwoch im Parlament davor gewarnt, dass China bis 2025 in der Lage sein dürfte, mit minimalen Verlusten eine Invasion der Insel zu starten. Zu den Provokationen der Militärflugzeuge sagte der Minister: «Es ist die schlimmste Lage, die ich in meinen 40 Jahren im Militär erlebt habe.»

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