Neun Tote und 1354 Verletzte bei Protesten an Gaza-Grenze
Die Proteste an der Gaza-Grenze fordern weitere Opfer. Die Terror-Miliz Hamas bezeichnet die Proteste als «Marsch der Rückkehr» zum 70. Jahrestag der Gründung Israels.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Proteste an der Grenze zu Israel haben bisher neun Palästinenser getötet.
- Die Terror-Miliz Hamas will so sechs Wochen lang bei einem «Marsch der Rückkehr» protestieren.
- Anlass ist der 70. Jahrestag der Gründung Israels.
Die Zahl der bei den massiven Protesten an der Grenze zu Israel getöteten Palästinenser ist auf neun gestiegen. Ein Sprecher des palästinensischen Gesundheitsministeriums teilte am Samstag mit, 1354 weitere Menschen seien am Vortag bei den Konfrontationen im Grenzbereich des Gazasteifens verletzt worden.
Unter den Toten seien auch ein 16-Jähriger und ein palästinensischer Journalist, hiess es in der Mitteilung. Auch Frauen und Kinder seien verletzt worden. 491 Menschen erlitten den Angaben zufolge Schussverletzungen, viele andere klagten über Beschwerden nach dem Einsatz von Tränengas. Auch unter den Verletzten sollen palästinensische Journalisten sein.
70. Jahrestag der Gründung Israels
Insgesamt kamen seit Karfreitag beim schlimmsten Ausbruch der Gewalt seit 2014 mindestens 31 Palästinenser ums Leben, mehr als 2800 wurden verletzt. Israelische Soldaten schossen nach Armeeangaben gezielt auf palästinensische Rädelsführer. Viele der Getöteten waren nach israelischen Angaben militante Palästinenser.
Die radikalislamische Hamas hatte vor einer Woche den «Marsch der Rückkehr» gestartet, insgesamt sollen die Proteste sechs Wochen andauern. Anlass ist der 70. Jahrestag der Gründung Israels. Die Palästinenser sehen sie als Katastrophe an, weil 1948 Hunderttausende Palästinenser fliehen mussten oder vertrieben wurden.