Neuseeland verbietet neue Ölsuche vor der Küste
Neuseeland will keine neuen Ölexplorationen vor der Küste genehmigen. Der Öl- und Gassektor bringt dem Inselstaat 1,5 Milliarden Euro ein.
Das Wichtigste in Kürze
- DIe neuseeländische Regierung verbietet neue Ölsuchen vor der Küste.
- Umweltschützer und Vertreter der Ölindustrie sind geteilter Meinung.
- Der Ölsektor bringt Neuseeland 1,5 Milliarden Euro ein.
Die neuseeländische Regierung will ein Ende der küstennahen Öl- und Gasförderung. Es werde keine neuen Genehmigungen für Öl- oder Gasexploration vor den Küsten Neuseelands geben, kündigte Regierungschefin Jacinda Ardern am Donnerstag an. Bereits existierende Genehmigungen und Projekte seien nicht betroffen und bestehende Arbeitsplätze nicht gefährdet, betonte sie.
Es sei wichtig, die Entscheidung jetzt zu treffen, da diese aufgrund der langen Laufzeit der Genehmigungen erst in 30 Jahren Wirkungen zeigen werde. «Wir haben das richtige Gleichgewicht für Neuseeland gefunden - wir schützen die existierende Industrie und kommende Generationen vor dem Klimawandel», sagte Ardern.
Umweltschutz gegen Ölindustrie
Umweltschützer feierten die Entscheidung. Der Öl- und Gassektor hingegen befürchtet Auswirkungen auf Neuseelands Energiesicherheit. Der Chef des neuseeländischen Verbandes für Ölförderung (Pepanz) bezeichnete die Entscheidung als «lose-lose» für Wirtschaft und Umwelt und warnte vor höheren Energiepreisen.
Derzeit gibt es 31 aktive Explorationsgenehmigungen, 22 davon vor der Küste. Sie gelten teilweise bis 2030, gefördert kann weit darüber hinaus werden. Laut Pepanz trägt der Öl- und Gassektor umgerechnet etwa 1,5 Milliarden Euro zur Wirtschaft Neuseelands bei.