Neuseelands Premierministerin besuchte vor Christchurch Klimastreik

Brendan Bühler
Brendan Bühler

Neuseeland,

Noch am Freitagmorgen besuchte die Premierministerin Neuseelands, Jacinda Ardern, den Klimastreik. Dann kam die Schreckensnachricht des Terrorakts.

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Ein Polizist patrouilliert hinter einem Absperrband in der Nähe einer Moschee im Zentrum von Christchurch. - DPA

Das Wichtigste in Kürze

  • In Neuseeland kam es zu einem schweren Terroranschlag.
  • Das Land gilt eigentlich als äusserst sicher.
  • 49 Menschen wurden bei der Attacke auf zwei Moscheen getötet.

Noch am Morgen besuchte die neuseeländische Premierministerin Jacinda Ardern den Klimastreik. Die Schüler sollten nicht die Macht ihrer Stimme unterschätzen, liess die 38-Jährige verlauten. Ardern ist der Ansicht, dass Politiker unbedingt den Belangen der nächsten Generation zuhören sollte. Doch dazu kam es nur zum Teil.

Kurz nach dem Mittag (Ortszeit) kam die Schreckensnachricht. Zwei Moscheen wurden von mutmasslich vier Tätern angegriffen. Knapp 50 Menschen kamen bei dem Terrorangriff ums Leben. Während am Morgen noch die Jugend gelobt wurde, spricht Ardern nun von den «dunkelsten Tagen» Neuseelands.

Rückgang bei Verbrechen

Der Anschlag ist eine der schlimmsten Gewalttaten Neuseelands in jüngerer Zeit. Seit den 90er Jahren ist die Verbrecherstatistik rückläufig. Im letzten Jahr sank die Zahl der Verbrechen um 2,7 Prozent. Das Land gilt als äusserst sicher und wird nicht selten als «Schweiz der Südsee» bezeichnet.

Der letzte Gewaltakt in diesem Ausmass fand vor über einem Vieteljahrhundert statt. 1990 erschoss ein Mann 13 Menschen. Beim aktuellen Attentat sind es rund drei Mal so viele. Dazu kommen noch knapp 50 verletze Personen. Einige von ihnen befinden sich in einem kritischen Zustand.

Was die vier Festgenommen angetrieben hat, ist noch Gegenstand der Ermittlungen. Bei einem der mutmasslichen Täter, einem 28-jährigen Australier, ist es hingegen klar. Er liess sich vom norwegischen Rechts-Terroristen Anders Breivik inspirieren und warnte von einem «White Genocide».

Vorurteile gegenüber Muslimen

Es kommt in Neuseeland immer wieder zu rassistischen Angriffen, verbal wie physisch. Dabei ist das Land mit über 210 unterschiedlichen Nationalitäten sehr divers. Gerade gegenüber Muslimen gibt es starke Vorurteile.

Dabei gibt es in Neuseeland nur eine kleine Minderheit muslimischen Glaubens: etwa 50'000, viele Einwanderer aus Staaten wie Pakistan oder Bangladesch. Neuseeland hat insgesamt fast fünf Millionen Einwohner.

Am Abend nach dem Terrorangriff sagte die Premierministerin über die muslimischen Opfer: «Neuseeland war ihre Heimat. Sie hätten sich hier sicher fühlen sollen.» Doch dem ist nicht so.

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