Neuwahl im politisch instabilen Malaysia: Knappes Rennen erwartet

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Malaysia,

Vor der Neuwahl in Malaysia zeichnet sich ein enges Rennen zwischen den drei grossen politischen Koalitionen ab. Politische Kommentatoren in dem südostasiatischen Königreich erwarten, dass es bei der Abstimmung am Samstag keine klare Mehrheit geben wird. Dabei hatte Ministerpräsident Ismail Sabri Yaakob im Oktober das Parlament aufgelöst, weil er hoffte, bei einer Neuwahl einen deutlichen Sieg davonzutragen und ein stärkeres Mandat zu bekommen.

Mahathir Bin Mohamad
Mahathir Bin Mohamad, Premierminister von Malaysia. - keystone

Vorausgegangen war ein Zerwürfnis zwischen Ismails Partei UMNO und deren Verbündeten. Bei den drei grossen Koalitionen handelt es sich um die regierende Barisan Nasional (Nationale Front, BN) und die oppositionellen Perikatan Nasional (Nationale Allianz, PN) und Pakatan Harapan (Allianz der Hoffnung, PH). Die politische Landschaft in Malaysia ist von immer neuen Wirren geprägt. Eigentlich hätte die nächste reguläre Abstimmung erst 2023 angestanden.

Die Wahlkommission verlegte die Neuwahl auf den 19. November – obwohl viele Politiker und Stimmberechtigte gegen den Termin protestiert hatten. Sie befürchten, dass der derzeitige Monsun mit seinen heftigen Niederschlägen und Überschwemmungen Auswirkungen auf das Votum haben könnte.

Mehr als 21 Millionen Menschen sind zur Wahl aufgerufen – sechs Millionen mehr als bei der letzten Wahl 2018. Grund: Erstmals sind alle Bürger ab 18 Jahren stimmberechtigt, davor lag das Mindestalter bei 21 Jahren.

Bei der Abstimmung will auch der mittlerweile 97 Jahre alte frühere Ministerpräsident Mahathir Mohamad seinen Parlamentssitz verteidigen. Er war von 1981 bis 2003 Regierungschef. Als er von 2018 bis 2020 erneut regierte, war er der älteste Ministerpräsident der Welt. Obwohl er sich nicht offiziell um den Chefposten bewirbt, hatte er kürzlich erklärt, er stehe für das Amt zur Verfügung, «falls es keine geeigneten Kandidaten gibt».

Wahlen in Malaysia stehen oft wegen Unregelmässigkeiten in der Kritik. So gab es etwa Phantomwähler, Manipulationen von Wählerverzeichnissen und mysteriöse Stromausfälle bei Nachzählungen.

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