NGO: Putsch im Niger verschärft humanitäre Krise

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Niger,

Eine NGO warnt vor einer Verschlechterung der humanitären Lage im Niger. Nach dem Putsch hat sie ihre Arbeit in weiten Landesteilen vorübergehend eingestellt.

nigeria Soldaten
Nigerianische Sicherheitskräfte auf einer Patrouille (Archivbild). - Sunday Alamba/AP/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine NGO warnt: Der Putsch im Niger verschärft die humanitäre Krise.
  • Dürren, Überschwemmungen und späte Regenzeit belasten die Ernährungssituation.
  • Der Niger ist eines der ärmsten Länder der Welt.

Die Hilfsorganisation Aktion gegen den Hunger hat nach einem Putsch im westafrikanischen Niger davor gewarnt, dass die humanitäre Lage schlechter wird. «Die aktuellen politischen Entwicklungen im Niger erfolgen zu einer Zeit, in der das Land die schlimmste Krise seit einem Jahrzehnt erlebt», sagte Helene Mutschler, die Geschäftsführerin von Aktion gegen den Hunger, am Freitag. Dürren, Überschwemmungen und eine spät einsetzende Regenzeit verschärften die Ernährungssituation.

Nigerianischer Luftraum wegen Putsch gesperrt

Die Fortführung der humanitären Arbeit sei daher unerlässlich. Als Folge des Putsches habe die Organisation ihre Arbeit jedoch in Teilen des Landes vorübergehend eingestellt, so Mutschler.

Zuvor hatten bereits die Vereinten Nationen mitgeteilt, sie hätten ihre humanitäre Arbeit im Niger eingestellt. Wegen des Putsches sperrten die nigrischen Behörden den Luftraum sowie die Landesgrenzen. In einem Hinweis an die Luftfahrt («notice to airmen») wurden Landungen im Niger bis zum 4. August für alle Flüge untersagt.

Nigers Präsident Mohamed Bazoum
Nigers Präsident Mohamed Bazoum bei einem Berlin-Besuch im Juli 2021. - Bernd von Jutrczenka/dpa Pool/dpa

Offiziere der Präsidentengarde hatten den demokratisch gewählten Präsidenten Mohamed Bazoum am Mittwoch in seinem Palast festgesetzt. Die Streitkräfte Nigers stellten sich am Donnerstag auf die Seite der Putschisten. Der Niger mit seinen rund 26 Millionen Einwohnern ist eines der ärmsten Länder der Welt.

Auf dem Index der menschlichen Entwicklung der Vereinten Nationen belegte das Land in der Sahelzone zuletzt Platz 189 von 191. Mehr als 40 Prozent der Menschen leben in extremer Armut. Von einer Fläche, die dreieinhalb Mal so gross wie Deutschland ist, sind zwei Drittel Wüste.

Niger hat die höchste Geburtenrate und die jüngste Bevölkerung der Welt. Kinder unter zehn Jahren machen mehr als ein Drittel der Einwohner aus.

Mehr zum Thema:

Kommentare

User #4500 (nicht angemeldet)

Wir haben noch genug Platz ein paar Milliönchen gehen noch

User #3819 (nicht angemeldet)

Nun die armen Menschen aus dem Niger sollen in die Schweiz kommen und Asyl beantragen! Refugees welcome!

Weiterlesen

4 Interaktionen