Nicaraguanische Regierung weist oppositionellen Bischof aus
Daniel Ortega, Präsident von Nicaragua, hat einen bekannten Oppositionellen, den Bischof Rolando Álvarez, des Landes verwiesen.
Nicaraguas autoritär regierender Präsident Daniel Ortega hat einen seiner schärfsten Kritiker, den katholischen Bischof Rolando Álvarez, des Landes verwiesen. Der Bischof von Matagalpa sei gemeinsam mit 18 weiteren Priestern und Seminaristen in den Vatikan abgeschoben worden, teilte die nicaraguanische Regierung am Sonntag mit. Der Weihbischof von Managua, Silvio Báez, bestätigte die Angaben und sagte während einer Messe im Exil in Miami: «Die kriminelle Diktatur von Daniel Ortega kann gegen die Macht Gottes nichts ausrichten.»
Álvarez war vor knapp einem Jahr wegen Ungehorsams, Untergrabung der nationalen Integrität und weiteren Delikten zu 26 Jahren Haft verurteilt worden. Zudem wurde ihm die nicaraguanische Staatsbürgerschaft entzogen.
Die Regierung geht seit Jahren immer härter gegen die Opposition vor. Vor allem die Kritiker aus den Reihen der katholischen Kirche sind Präsident Ortega und seiner Frau, Vizepräsidentin Rosario Murillo, ein Dorn im Auge. Sie hängen einer Ideologie aus sozialistischen, christlichen und esoterischen Komponenten an. Der katholische Jesuitenorden, das Hilfswerk Caritas und christliche Radiosender wurden geschlossen und ihr Vermögen eingezogen.