Nigeria hat nach fremdenfeindlichen Ausschreitungen in Südafrika seine Teilnahme am Weltwirtschaftsforum Afrika in Kapstadt abgesagt.
Ausgebrannte Autos nach Gewalt in Johannesburg
Ausgebrannte Autos nach Gewalt in Johannesburg - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Zahl der Todesopfer nach fremdenfeindlichen Attacken auf sieben gestiegen.
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Die «nigerianische Regierung hat das Weltwirtschaftsforum boykottiert», erklärte ein Sprecher von Präsident Muhammadu Buhari am Mittwoch im Kurzbotschaftendienst Twitter. Die südafrikanische Polizei meldete unterdessen den Fund zweier weiterer Leichen in Johannesburg, womit die Zahl der Todesopfer nach den Ausschreitungen auf sieben stieg.

Die Unruhen in Südafrika hatten am Sonntag begonnen. Randalierer - manche mit Äxten und Macheten bewaffnet - plünderten in Johannesburg und Südafrikas Hauptstadt Pretoria unter anderem Geschäfte ausländischer Einwanderer und setzten Autos und Gebäude in Brand. Sicherheitskräfte setzten Tränengas und Gummigeschosse gegen die Randalierer ein.

Nigerias Vizepräsident Yemi Osinbajo hatte an dem Treffen in Kapstadt teilnehmen sollen, sagte seine Reise jedoch ab. Zuvor hatte Nigeria Südafrikas Botschafter einbestellt.

In Nigeria verstärkten die Sicherheitskräfte ihre Präsenz vor südafrikanischen Geschäften wie der Supermarktkette Shoprite. Der südafrikanische Telekommunikationskonzern MTN kündigte an, seine Geschäfte in Nigeria vorerst zu schliessen. In der nigerianischen Hauptstadt Abuja kam es vor einem Einkaufszentrum zu Zusammenstössen zwischen Polizei und Demonstranten.

Im Johannesburger Township Alexandra wurden am Mittwoch zwei verkohlte Leichen in einem Laden gefunden, wie die Polizei mitteilte. Seit Beginn der Ausschreitungen wurden demnach sieben Menschen getötet und fast 300 Menschen verhaftet. Ein grosser Teil der Todesopfer waren Südafrikaner. Dutzende Geschäfte wurden durch die Gewalt zerstört. Am Mittwoch hatte sich die Situation wieder beruhigt.

In den vergangenen Jahren gab es in Südafrika immer wieder ausländerfeindliche Gewaltausbrüche. Einige Südafrikaner geben Einwanderern aus Nachbarländern wie Lesotho, Mosambik und Simbabwe, aber auch aus Nigeria und Südasien die Schuld für die hohe Arbeitslosigkeit im Land.

Im Jahr 2015 starben sieben Menschen bei fremdenfeindlichen Angriffen und Plünderungen in Johannesburg und Durban. Die schlimmste Welle fremdenfeindlicher Gewalt gab es im Jahr 2008 mit 62 Toten.

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