Nordkorea: Hauptstadt Pjöngjang geht fünf Tage in den Lockdown

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Wegen «Atemwegserkrankungen» hat Nordkorea einem Bericht zufolge einen fünftägigen Lockdown für die nordkoreanische Hauptstadt Pjöngjang angeordnet.

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Nordkorea: In Pjöngjang wurde ein fünftägiger Lockdown verhängt. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Nordkorea ordnet einen Lockdown über Pjöngjang an.
  • Experten vermuten einen neuen Corona-Ausbruch wegen einer Kältewelle.

In Pjöngjang wurde ein fünftägiger Lockdown angeordnet. Grund dafür sind die «Atemwegserkrankungen». Bis am Sonntag sollen die Bewohner der nordkoreanischen Hauptstadt zu Hause zu bleiben. Am Mittwoch berichtet dies die südkoreanische Nachrichtenwebsite «NK News» unter Berufung auf eine Regierungsmitteilung.

Die aktuelle Kältewelle in Nordkorea könnte laut Experten zu einer deutlichen Zunahme der Corona-Infektionen führen.

In der offiziellen Mitteilung wurden die Menschen in Pjöngjang dem Bericht zufolge angewiesen, mehrmals täglich ihre Körpertemperatur zu messen. Laut «NK News» wurde das Coronavirus in der amtlichen Mitteilung nicht erwähnt, stattdessen war von gewöhnlichen Erkältungen die Rede.

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Eine Lehrerin misst die Körpertemperatur eines Schulmädchens, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen, bevor sie die Kim-Song-Ju-Grundschule im Central District in Pjöngjang, Nordkorea, am 13. Oktober 2021 betritt. - keystone

Die Menschen in Pjöngjang decken sich in Erwartung eines Lockdowns mit Waren. Das berichtet «NK News» am Vortag unter Berufung auf Quellen in Pjöngjang. Ob für andere Städte des international isolierten Landes ebenfalls ein Lockdown verhängt wurde, war nicht bekannt. Nordkoreas Staatsmedien kündigten keine neuen Massnahmen an.

Das Land riegelt seine Grenzen seit Anfang 2020 ab, um sich vor dem Coronavirus zu schützen. Im vergangenen April bestätigte das Land den ersten Corona-Ausbruch. Nur drei Monate später erklärte Nordkorea das Virus für besiegt.

Voreiliger Sieg in Nordkorea

Corona komme und gehe in Nordkorea wie im Rest der Welt je nach Wetterlage. Das hob Go Myong Hyun vom Asan Institute for Policy Studies hervor. Die koreanische Halbinsel leidet derzeit unter einer Kältewelle, in Pjöngjang fielen die Temperaturen auf minus 22 Grad.

Es sei also «voreilig von Nordkorea» gewesen, «den Sieg über das Virus zu feiern», sagte Go der Nachrichtenagentur AFP. Mit dem Temperatursturz sei auch das Coronavirus zurückgekehrt. «Nordkorea muss sich darauf vorbereitet haben. Aber es scheint, dass das Virus ein bisschen schneller wieder aufgetaucht ist, als sie gedacht haben.»

WHO zweifelt Corona-Statistiken

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und andere Experten zweifeln die nordkoreanischen Corona-Statistiken und die Angaben zur Eindämmung der Pandemie stark an. Das Land verfügt Experten zufolge über eines der schlechtesten Gesundheitssysteme der Welt.

Fachleute gehen davon aus, dass die 25 Millionen Einwohner des Landes nicht gegen das Coronavirus geimpft wurden. Auch wenn Nordkorea Berichten zufolge einige Corona-Impfdosen erhalten hat.

Nordkoreas Nachbar und wichtigster Handelspartner China hatte kürzlich seine strikte Null-Covid-Politik aufgegeben. In der Folge waren in der Volksrepublik viele Krankenhäuser mit Corona-Patienten überfüllt. Nordkorea hält seine Grenzen weitgehend geschlossen, erlaubt aber einige Einfuhren aus China.

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