Nordkorea warnt Südkorea vor Militärübungen mit den USA
Kim Yo Jon, die Schwester von Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un, sieht in der Zusammenarbeit der USA und Südkorea eine Hinderung für gemeinsame Geschäfte.
Das Wichtigste in Kürze
- Nordkorea kritisiert die Zusammenarbeit der USA mit Südkorea.
- Machthaber Kim Jong Un sieht in den Militärübungen eine Vorbereitung auf einen Angriff.
- Die Funkstille zwischen Nord- und Südkorea wurde aufgehoben.
Wenige Tage nach der Wiederherstellung monatelang getrennter Kommunikationskanäle mit Südkorea hat Nordkorea den Nachbarn vor neuen gemeinsamen Militärübungen mit den USA gewarnt.
Die einflussreiche Schwester des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un, Kim Yo Jon, betrachtet solche Übungen als «unerwünschtes Vorspiel», das dem Willen der Anführer Süd- und Nordkoreas unterlaufen würde, gegenseitiges Vertrauen wiederherzustellen.
Auch würde es «in den innerkoreanischen Beziehungen den Weg nach vorne einnebeln», wurde sie von den Staatsmedien zitiert.
Nordkorea kritisiert gemeinsame Militärübungen zwischen den USA und Südkorea
In der Erklärung Kims wurde in Südkorea der Versuch gesehen, Druck auf Seoul auszuüben, damit es die Militärmanöver absagt. Kim wies auf die Sommermanöver hin, die die verbündeten Streitkräfte der USA und Südkoreas normalerweise im August beginnen. Die kommunistische Führung in Pjöngjang sieht in solchen Manövern eine Vorbereitung zu einem Angriff. Ein Vorwurf, den Washington und Seoul bestreiten.
Wann und in welchem Umfang das Sommermanöver in diesem Jahr laufen könnte, ist derzeit nach Angaben Südkoreas noch unklar. Seoul befürchtet, die Übungen könnten den Bemühungen um neue Verhandlungen mit Pjöngjang über sein Atomwaffenprogramm zuwiderlaufen. In den vergangenen Jahren hatten die USA und Südkorea einige Übungen auch aus diplomatischen Gründen bereits reduziert.
Funkstille zwischen Nord- und Südkorea wurde aufgehoben
Süd- und Nordkorea hatten nach langer Funkstille am vergangenen Dienstag ihre offiziellen Kommunikationsverbindungen wieder geöffnet. Die Einigung ging nach Angaben beider Seiten auf einen Briefwechsel Kim Jong Uns mit dem südkoreanischen Präsidenten Moon Jae In seit April zurück.
Die Öffnung der Kommunikationsleitungen solle nicht anders verstanden werden als «eine physische Wiederverbindung», erklärte jetzt Kims Schwester. Dadurch ausgelöste Spekulationen über ein neues innerkoreanisches Gipfeltreffen seien voreilig.