«Nurejew»-Premiere ohne Regisseur
Im Moskauer Bolschoi-Theater wurde die «Nurejew»-Premiere ohne Regisseur Serebrennikow gefeiert. Dieser sitzt zur Zeit in Untersuchungshaft.
Das Wichtigste in Kürze
- Die «Nurejew»-Premiere ging in Moskau ohne den Regisseur Kirill Serebrennikow über die Bühne.
- Er sitzt in Untersuchungshaft und staatliche Forderungen nicht befolgt haben.
- Im Stück geht es um den Tänzer Nurejew, der aus der Sowjetunion emigrierte.
Die Premiere des umstrittenen «Nurejew»-Balletts ist im Moskauer
Bolschoi-Theater ohne den unter Hausarrest stehenden Regisseur Kirill
Serebrennikow gefeiert worden. Zahlreiche Premierengäste trugen dabei T-Shirts
und Anstecker mit einem Bild von ihm, wie russische Medien am späten
Samstagabend berichteten.
Der 48-jährige Regisseur steht seit Monaten
unter Hausarrest. Ein Moskauer Gericht hatte kurz vor der Premiere
abermals seine Bitte abgelehnt, an der Aufführung teilnehmen zu können. Die
Justiz bezichtigt ihn der Unterschlagung von staatlichen Förderungen.
«Das ist alles sehr traurig - weil wir so wenig
tun können und vor dieser Ungerechtigkeit so machtlos sind», schrieb die
Präsidentschaftsanwärterin und Journalistin Xenia Sobtschak auf Instagram nach
der Premiere.
Das renommierte Moskauer Theater zeigt das
zweieinhalbstündige Stück über das Leben des Tänzers Rudolf Nurejew (1938-1993)
erst im zweiten Anlauf. Im Juli war die Uraufführung kurzfristig abgesagt
worden.
Offiziell hiess es, das Stück sei zu diesem
Zeitpunkt noch nicht bühnenreif gewesen. Die Moskauer Theaterwelt vermutete
indes politischen Druck. Nurejew emigrierte nicht nur aus der Sowjetunion, er
war auch schwul