«Ohne Gnade»: Iran droht Frauen ohne Kopftuch mit Verfolgung
Der iranische Justizchef droht Frauen, die ihr Kopftuch ablegen. Wer solche «anormale Handlungen» beginge, werde «ohne Gnade verfolgt».
Das Wichtigste in Kürze
- Der iranische Justizchef droht Frauen ohne Kopftuch, sie «ohne Gnade» zu verfolgen.
- Dass Frauen ihr Kopftuch ablegen, bezeichnete er als «anormale Handlungen».
- Er erinnerte Beamte daran, sie seine Verpflichtet, solche «Verbrechen» zu melden.
Der iranische Justizchef Gholamhossein Mohseni Ejei droht Frauen ohne Kopftuch. «Die Abnahme des Kopftuchs ist gleichbedeutend mit einer Feindseligkeit gegenüber unseren Werten», zitiert ihn die Nachrichtenagentur «Reuters» aus iranischen Medien. Diejenigen, «die solche anomalen Handlungen» begingen, würden «bestraft» und «ohne Gnade verfolgt», so Ejei.
Der Justizchef machte deutlich, dass Beamte verpflichtet seien, solche «offensichtlichen Verbrechen und jede Art von Abnormität» den Justizbehörden zu melden. Das Innenministerium hatte bereits am Donnerstag erklärt, das Kopftuch sei «eines der zivilisatorischen Fundamente der iranischen Nation». Es forderte die Menschen auf, Frauen ohne Kopftuch zur Rede zu stellen. Laut «Reuters» wurden durch solche Mitteilungen Hardliner in der Vergangenheit dazu ermutigt, Frauen straffrei anzugreifen.
Seit dem Tod der 22-jährigen Mahsa Amini legen immer mehr Iranerinnen ihr Kopftuch ab. Amini starb in den Händen der Polizei, nachdem sie wegen eines angeblich falsch getragenen Kopftuchs verhaftet wurde. Nach ihrem Tod entflammten landesweit Proteste, die seit Monaten anhalten.