Ölpest vor Jemen soll mit 10 Millionen Dollar verhindert werden
Ein heruntergekommener Tanker müsse entladen werden, wodurch eine Öl-Pest im Jemen droht. Um dies zu vermeiden, hat Saudi-Arabien nun 10 Mio. Dollar zugesagt.
Das Wichtigste in Kürze
- Vor der Küste Jemens ankert seit 2015 ein Öltanker, welcher nicht gewartet wird.
- Um ein Auslaufen zu verhindern, soll das Öl auf ein anderes Schiff gepumpt werden.
- Laut US-Berechnungen kostet ein solcher Vorgang rund 144 Millionen Dollar.
Eine beträchtliche Geldmenge sollen den Jemen vor einer riesigen Ölkatastrophe retten. Um das Auslaufen des Öltankers «Safer» vor der Küste des Jemen zu verhindern, sagten die Saudis 10 Millionen Dollar zu. Die saudische Regierung will das Geld über das King Salman Humanitarian Aid and Relief Center zur Verfügung stellen. Dies einer Meldung der staatlichen saudischen Nachrichtenagentur vom Sonntag zufolge.
Im Jemen droht eine Ölpest auszubrechen
Das 45 Jahre alte Schiff «FSO Safer» wurde lange als schwimmende Ölreserve mit 1,1 Millionen Barrel Rohöl an Bord genutzt. Seit 2015 ankert es vor dem von Rebellen kontrollierten jemenitischen Hafen Hodeida, ohne gewartet zu werden.
Die «FSO Safer» liegt rund 150 Kilometer südlich der Grenze zu Saudi-Arabien. Die Vereinten Nationen warnten im Mai, das Schiff laufe «akut Gefahr», Leck zu schlagen. Die Erdölmenge in dem Tanker entspricht dem Vierfachen dessen, was 1989 aus der «Exxon Valdez» ins Meer gelangte. Die dadurch ausgelöste Ölpest gilt bis heute als eine der verheerendsten Umweltkatastrophen der Geschichte.
Pumpen von Öl kostet 144 Millionen Dollar
Es werden laut einer Schätzung des US-Koordinators für humanitäre Hilfe im Jemen David Gressly 144 Millionen Dollar benötigt. Dies, um das Öl von der «FSO Safer» auf ein anderes Schiff zu pumpen und es dort zu sichern. Nach Angaben von Umweltschützern wäre die Beseitigung einer Ölpest mit 20 Milliarden Dollar aber um ein Vielfaches teurer.
Laut UNO würden dadurch Ökosysteme zerstört und der Fischerei die Grundlage entzogen. Ausserdem müsste der wichtige Hafen Hodeida für sechs Monate geschlossen werden. Demnach müsste die Verladung des Erdöl bis Ende September geschehen, da später im Jahr in dem Meeresabschnitt starke Winde aufziehen.
Im Jemen herrscht seit 2015 Krieg zwischen den von arabischen Staaten unterstützten Regierungstruppen und den schiitischen, vom Iran gestützten Huthi-Rebellen. Die Rebellen hatten 2014 die jemenitische Hauptstadt Sanaa besetzt und kontrollieren heute den Grossteil des nördlichen Jemens.
An den Folgen des Konflikts starben nach UN-Angaben bereits rund 380.000 Menschen, der grösste Teil durch Hunger, Krankheiten und Trinkwassermangel. Millionen weitere Menschen mussten flüchten. Die UNO betrachtet die Krise im Jemen als grösste humanitäre Katastrophe weltweit.