Opferzahl nach Protesten gegen UN-Mission im Kongo steigt auf 22
Die Zahl der Todesopfer infolge mehrtägiger Proteste gegen die UN-Mission im Osten der Demokratischen Republik Kongo ist auf mindestens 22 gestiegen.
Weitere 67 Menschen seien teils schwer verletzt worden, sagte Regierungssprecher Patrick Muyaya Katembwe am Mittwoch. Die Ausschreitungen hatten am Montag begonnen, als Demonstranten mit Gewalt in ein Gebäude der Vereinten Nationen (UN) in der Stadt Goma in der Unruhe-Provinz Nord-Kivu eindrangen. Sicherheitskräfte reagierten mit Tränengas und Schüssen. Am Mittwoch breiteten sich die Proteste auf die weiter südlich gelegene Stadt Uvira aus.
Zivilgesellschaftliche Organisationen hatten zunächst von sechs Toten gesprochen. Am Dienstagabend sprach die Regierung dann von 18 Opfern, darunter ein Blauhelmsoldat, zwei UN-Polizisten und 15 Zivilisten.
Die Regierung und die UN-Mission Monusco verurteilten die Angriffe. Zivilgesellschaftliche Organisationen und die Partei von Präsident Félix Tshisekedi hatten zu der Demonstration in Goma aufgerufen.
Die Blauhelme sind seit mehr als 20 Jahren im Nordosten des Landes stationiert. Es handelt sich um die weltweit grösste UN-Friedensmission. In dem zentralafrikanischen Land sollen nach US-Angaben etwa 130 unterschiedliche bewaffnete Gruppen aktiv sein; vielen von ihnen geht es um die Kontrolle der wertvollen Bodenschätze des Landes. Der Kongo mit seinen rund 90 Millionen Einwohnern ist reich an Bodenschätzen wie Kupfer, Kobalt, Gold und Diamanten.