Oppositionskandidat in Kamerun erklärt sich zum Sieger der Präsidentenwahl

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Kamerun,

Der Oppositionspolitiker Maurice Kamto hat sich zum Sieger der Präsidentschaftwahl in Kamerun erklärt.

Maurice Kamto spricht auf einer Pressekonferenz.
Maurice Kamto spricht auf einer Pressekonferenz. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Maurice Kamto kürte sich zum Sieger der Präsidentenwahl in Kamerun.
  • Er war gegen den Staatschef und Favoriten Paul Biya angetreten.

Bereits vor Veröffentlichung des Wahlergebnisses sagte Maurice Kamto heute Montag in Jaunde, er habe «ein klares Mandat erhalten». Der Oppositionelle war gegen den seit 36 Jahren regierenden Staatschef Paul Biya angetreten, der als haushoher Favorit in die Wahl am Sonntag gegangen war.

«Ich wurde ausgewählt, um einen Elfmeter zu schiessen, ich schoss und ich traf», sagte Kamto bei einer Pressekonferenz in der Hauptstadt. «Ich habe das klare Mandat des Volkes erhalten, und ich werde es bis zum Ende verteidigen.»

Vorwurf des Wahlbetrugs

Auf konkrete Auszählungsergebnisse konnte Kamto seine Siegeserklärung allerdings nicht stützen. Das offizielle Wahlergebnis stand noch aus.

Kamto sprach von «zahlreichen Fällen von Wahlbetrug», der von der Regierung organisiert worden sei. Dennoch zeigte er sich bereit, mit der Regierung zusammenzuarbeiten: «Meine Arme bleiben ausgebreitet, damit uns wir gemeinsam für die nationale Wiedergeburt einsetzen.»

Dennoch galt ein Machtwechsel in dem zentralafrikanischen Land als unwahrscheinlich – auch wegen der Zerstrittenheit der Opposition. Der Kandidat der grössten Oppositionspartei Sozialdemokratische Front, Joshua Osih, hatte sich dem Bündnis nicht angeschlossen. Das offizielle Wahlergebnis wird spätestens zwei Wochen nach dem Urnengang vom Verfassungsrat, in dem Vertraute Biyas sitzen, verkündet.

Wahl führte zu Unruhen

Der Urnengang am Sonntag war von Unruhen in den englischsprachigen Landesteilen überschattet, wo sich seit einem Jahr immer wieder Unabhängigkeitskämpfer Schusswechsel mit der Armee liefern. Die Wahlbeteiligung war in den anglophonen Regionen äusserst gering. Ein Grossaufgebot von Sicherheitskräften war im Einsatz.

In den beiden Regionalhauptstädten Buea und Bamenda waren den ganzen Sonntag über Schüsse zu hören. In Bamenda erschossen Soldaten drei Kämpfer, die auf Passanten geschossen hatten.

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