Pakistans Aussenministerin trifft sich mit afghanischen Taliban
Inmitten angespannter Beziehungen zwischen Afghanistan und Pakistan hat Pakistans Aussenministerin Hina Rabbani Khar die afghanische Hauptstadt Kabul besucht.
Das Wichtigste in Kürze
- Hina Rabbani Khar und der islamistische Taliban, Amir Khan Muttaki, haben sich getroffen.
- Sie haben über die Freilassung von Afghanen in Pakistan gesprochen.
- Pakistans Aussenministerin hat auch die Frauenhandelskammer in Kabul besucht.
Bei einem Treffen zwischen Rabbani und dem Aussenminister der in Afghanistan herrschenden islamistischen Taliban, Amir Khan Muttaki, sei die Freilassung von Afghanen in Pakistan, der Gütertransport und der Personenverkehr zwischen den beiden Ländern besprochen worden. So hiess es in einer Mitteilung des Kabuler Aussenministeriums am Dienstag.
Kabul habe gleichzeitig seine Bereitschaft zur Wiederaufnahme grosser, länderübergreifender Infrastrukturprojekte wie etwa der Gasfernleitung Tapi (Turkmenistan-Afghanistan-Pakistan-Indien) ausgedrückt.
Rabbani besuchte auch die Frauenhandelskammer in Kabul. Dabei hat die Ministerin nach Angaben ihrer Sprecherin die Wichtigkeit der Rolle von Frauen in der Gesellschaft betont. Ausserdem ein besonderes Interesse an einer stärkeren Zusammenarbeit zwischen Unternehmerinnen beider Länder bekundet.
Beziehung ist angespannt
Die Frauenhandelskammer in Kabul hat als eine der wenigen frauenbezogenen Institutionen die restriktive Frauenpolitik der Islamisten seit ihrer Machtübernahme im Vorjahr überdauert.
Die Beziehungen zwischen Pakistan und Afghanistan sind nach mehreren, meist tödlichen Zusammenstössen an der Grenze höchst angespannt. Islamabad beschuldigt zudem Kabul einer mangelnden Bereitschaft oder Unfähigkeit, pakistanische Taliban, die sich in Afghanistan verstecken sollen, zu kontrollieren.
Diese ähneln ideologisch den afghanischen Taliban, sind aber eigenständig organisiert und haben eigene Ziele. Erst am Montag haben die pakistanischen Taliban eine Waffenruhe mit der Regierung in Islamabad aufgekündigt. Zudem haben sie Anschlägen im ganzen Land aufgerufen.