Palästinenser bei Konfrontation im Westjordanland getötet
Im Westjordanland kam es erneut zu Zusammenstösse zwischen Israels Armee und der palästinensischen Bevölkerung. Dabei wurde ein 19-Jähriger erschossen.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei Scharmützeln mit der israelischen Armee ist ein 19-jähriger Palästinenser gestorben.
- Die israelische Armee legitimiert die Tötung mit einem Hinweis auf Terrorverdacht.
Bei Auseinandersetzungen mit israelischen Soldaten ist am Donnerstag im nördlichen Westjordanland ein Palästinenser getötet worden. Nach palästinensischen Angaben waren Soldaten in die Palästinenserstadt Dschenin vorgedrungen, um dort das Haus eines palästinensischen Attentäters zu zerstören. Bei Konfrontationen seien ein 19-Jähriger getötet und sieben weitere Palästinenser verletzt worden, teilte die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa mit.
Die israelische Armee bestätigte, es sei das Haus eines Attentäters zerstört worden, der 2018 an einem Anschlag beteiligt gewesen sei. Das Gebäude sei zum zweiten Mal demoliert worden, nach der ersten Zerstörung sei es wieder aufgebaut worden.
Israelisches Militär spricht von Anti-Terror-Einsatz
«Während des Einsatzes haben die Sicherheitskräfte mehrere bewaffnete Terroristen identifiziert, die Sprengsätze auf sie geworfen und auf sie geschossen haben». So die Mitteilung der Armee. Die Soldaten hätten unter anderem mit Schüssen reagiert. Man untersuche den Vorfall.
Am Mittwoch hatte es zum erstem Mal seit der Vorstellung von Donald Trumps Nahost-Plan einen Toten bei Protesten gegeben. Ein 17-jähriger Palästinenser wurde nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums bei Zusammenstössen mit israelischen Soldaten in Hebron tödlich angeschossen.
Trumps Nahost-Plan sorgt für Proteste
Trump hatte vor mehr als einer Woche einen Plan vorgestellt, der den Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern lösen soll. Der Plan stiess international auf ein geteiltes Echo, weil er die Palästinenser zu erheblichen Zugeständnissen an Israel zwingt. Gleichzeitig würde er Israel die Annexion des Jordantals und von Siedlungen erlauben. Ein Palästinenserstaat wäre mit harten Auflagen verbunden und der Traum der Palästinenser von einer Hauptstadt im historischen Ost-Jerusalem wäre zunichtegemacht.
Die Palästinenserführung hatte nach der Präsentation des Nahost-Plans zu Protesten im Westjordanland und im Gazastreifen aufgerufen.