Papst besucht Abu Dhabi
Zum ersten Mal besucht der Papst die arabische Welt. Das ist für die Emirate gute Werbung, denn gerade startete bei ihnen das «Jahr der Toleranz».
Das Wichtigste in Kürze
- Der Papst besucht erstmals die Arabische Halbinsel
- Gleichzeitig findet in den Emiraten das «Jahr der Toleranz» statt
- Der Besuch gilt als historisches Ereignis
Ein Papst bei den Scheichs: Das erste Mal in der Geschichte setzt ein Pontifex den Fuss auf die Arabische Halbinsel.
Er freue sich, «ein neues Kapitel in der Geschichte der Beziehungen zwischen den Religionen zu schreiben», sagte der Papst vorab in einer Videobotschaft an das islamische Land. Im Zentrum des Besuchs steht am Montag ein interreligiöses Treffen namens «Human Fraternity». Schliesslich ist der Dialog zwischen den Religionen eines von Franziskus' Herzensthemen. Der Besuch endet am Dienstag mit einer grossen Messe in einem Sportstadion.
Die Emirate sind nicht das erste muslimische Land, in das der 82-jährige Papst reist. Er war unter anderem bereits in Ägypten oder der Türkei.
Gute Werbung
Für die Emirate ist der Besuch perfekte Werbung. Gerade hat das «Jahr der Toleranz» begonnen, das von der Führung ausgerufen wurde.
Die VAE seien ein Ort der Offenheit und des Zusammenlebens verschiedener Kulturen, betonte Kronprinz Mohammed bin Said Al Nahjan, auf dessen Einladung der Papst nach Abu Dhabi kommt.
Als Zeichen der Toleranz verkündete das Arbeitsministerium für den Tag der Papstmesse einen Feiertag für alle Angestellten der Privatwirtschaft, die zur Messe gehen wollen.
Aus der ganzen Nachbarregion werden Pilger erwartet, die sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen wollen, einen Blick auf den Papst zu erhaschen.
Viele Arbeitsmigranten
Vor allem in Dubai und Abu Dhabi leben viele Arbeitsmigranten, besonders aus Asien. Sie machen etwa 88 Prozent der Bevölkerung der Emirate aus.
Einer Schätzung der amerikanischen Denkfabrik Pew Research Center zufolge sind knapp über zwölf Prozent der 9,7 Millionen Menschen in den Emiraten Christen. Die katholische Kirche vor Ort geht inzwischen von etwas mehr als einer Million Katholiken aus.
Der Papstbesuch «ist ein Wahnsinns historisches Ereignis und eine unfassbare Freude für uns», sagte Sahner. «Es ist auch eine Anerkennung der Arbeit der vielen Menschen christlichen Glaubens im Land, die hier am Aufbau des Landes mitarbeiten und die Zukunft mitgestalten.»
Grosse Kluft
Die Kluft zwischen Superreichen und Arbeitsmigranten wird immer wieder angeprangert. Ob sich der Papst als «Anwalt der Armen» auch dazu äussert, bleibt abzuwarten.