Parlamentswahl in Afghanistan wird von Anschlägen überschattet

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Afghanistan wählt am 20. Oktober mit mehr als dreijähriger Verspätung ein neues Parlament. Ein Anschlag mit mindestens fünf Toten überschatten das Ereignis.

Afghanische Sicherheitskräfte inspizieren den Tatort in Kabul.
Afghanische Sicherheitskräfte inspizieren den Tatort in Kabul. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach drei Jahren Verspätung wählt Afghanistan ein neues Parlament.
  • Extremisten und Kandidaten sabotieren den Wahlgang durch Anschläge.

Bei einem Anschlag auf eine Wahlveranstaltung in der südafghanischen Provinz Helmand sind mindestens fünf Menschen getötet worden. Mindestens sieben weitere Menschen seien verletzt worden, sagte der Sprecher der Polizei, Abdul Salam Afghan. Die Explosion habe sich in der Provinzhaupstadt Laschkar Gah im Büro eines Kandidaten für die Parlamentswahl ereignet, als dieser gerade mit potenziellen Wählern gesprochen habe. Der Kandidat sei verletzt worden, sagte Afghan.

Politiker fürchten sich vor Extremisten und Gegner

Afghanistan wählt am 20. Oktober mit mehr als dreijähriger Verspätung ein neues Parlament. Vor allem der Beginn der Wählerregistrierung war von Gewalt überschattet, im ersten Monat wurden mindestens 68 Zivilisten getötet. Erst vor sechs Tagen sprengte sich in der östlichen Provinz Nangarhar ein Selbstmordattentäter der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) im Büro eines Kandidaten in die Luft, mindestens 18 Menschen wurden getötet.

Insgesamt wurden bisher mindestens acht Parlamentskandidaten bei Anschlägen getötet. Einen Fall – ein Kandidat der Minderheit der Sikh – reklamierte der IS für sich. Wer hinter den anderen Fällen steckt, ist unklar. Kandidaten sagen, ihnen würden religiöse Extremisten ebenso Sorgen bereiten wie andere Kandidaten, die mit ihnen konkurrieren. Eine Kandidatin verlor am Wochenende zudem bei einem Autounfall ihr Leben.

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