Präsident des Libanons: «Probleme» stehen Frieden mit Israel im Weg
Der Präsident des Libanons sieht bei den Beziehungen seines Landes mit Israel noch offene «Probleme» vor einem möglichen Friedensschluss.
«Wir haben Probleme mit Israel und die müssen erst gelöst werden», sagte der libanesische Präsident Michel Aoun am Samstagabend im französischen Fernsehsender BFMTV. Konkreter wurde er dabei nicht. Auf die Frage, ob der Libanon wie zuletzt die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) eine Normalisierung der Beziehungen mit Israel beginnen könnte, sagte Aoun lediglich: «Das kommt darauf an.» Im Gegenzug will Israel die Annektierung von Gebieten im besetzten Westjordanland aussetzen, das die Palästinenser für einen eigenen Staat beanspruchen.
Die Emirate hatten am Donnerstag überraschend angekündigt, als drittes arabisches Land nach Ägypten und Jordanien diplomatische Beziehungen zu Israel aufzunehmen.
Der Libanon und Israel befinden sich offiziell noch im Krieg. An der gemeinsamen Grenze kommt es immer wieder zu Spannungen zwischen der israelischen Armee und der libanesischen Hisbollah-Miliz. Die schiitische Organisation ist eng mit dem Iran verbündet und sieht wie Teheran in Israel einen Erzfeind. Der letzte Krieg zwischen der Hisbollah und Israel endete vor 14 Jahren. Im Libanon leben nach UN-Schätzungen zudem 209 000 palästinensische Flüchtlinge.
In der libanesischen Hauptstadt Beirut hatten sich 2002 Vertreter der arabischen Staaten auf eine Friedensinitiative zu Israel geeinigt. Seinerzeit hatte Saudi-Arabiens Kronprinz Abdullah vorgeschlagen, dass die arabischen Länder Israel anerkennen und dessen Sicherheit garantieren sollen, wenn sich Israel im Gegenzug aus den 1967 besetzten Gebieten zurückzieht. Der Plan sah auch die Schaffung eines Palästinenserstaats mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt vor und die Lösung das palästinensische Flüchtlingsproblems.