Präsident in Südafrika schliesst Schulen wegen Corona erneut
Aufgrund der zunehmenden Corona-Infektionszahlen werden alle öffentlichen Schulen in Südafrika vom 27. Juli bis am 24. August geschlossen.
Das Wichtigste in Kürze
- In Südafrika steigen die Corona-Infektionszahlen weiter an.
- Der Präsident entschied deswegen, die Schulen wieder zu schliessen.
- Diese wurden erst zu Beginn des Monats teils wieder geöffnet.
Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen schliesst Südafrikas seine Anfang Juli teilweise wieder geöffneten Schulen für die kommenden vier Wochen. Damit solle eine Ansteckungsgefahr für Schüler und Lehrer vermieden werden. Dies erklärte Präsident Cyril Ramaphosa am Donnerstagabend in einer Ansprache an die Nation.
Vorausgegangen seien intensive Unterredungen mit Eltern- und Lehrervertretungen. Alle öffentlichen Schulen werden vom 27. Juli bis zum 24. August schliessen.
Das Schulspeiseprogramm werde aber fortgesetzt, das aktuelle Schuljahr zudem verlängert.
In Südafrika sind nach den Angaben 408'052 Covid-19-Fälle bestätigt worden. Das Land hat rund die Hälfte aller Fälle auf dem Kontinent. «Der Corona-Sturm ist in der Tat in Südafrika eingetroffen», sagte er. Das Land habe nun die fünfthöchste Infektionszahl weltweit, aber auch eine der geringsten Todeszahlen; mehr als 6000 Menschen seien bisher am Coronavirus gestorben.
Ramaphosa kündigte eine Ausweitung des milliardenschweren Corona-Hilfsprogramms und eine Intensivierung des Kampfes gegen Korruption und Diebstahl von Hilfsgütern an. «Mehr als je zuvor bedroht Korruption Leben», betonte Ramaphosa.
Massnahmen wieder verschärft
Ende März hatte die Regierung eine Ausgangssperre verhängt. So sollte die Ausbreitung des Virus eingedämmt und dem Land Zeit beim Aufbau der Gesundheitsinfrastruktur gegeben werden. Sie war sukzessive im Mai und Juni vorsichtig gelockert worden.
Der Verkauf von Tabakwaren blieb mit Hinweis auf die Gesundheitsrisiken seitdem weiter verboten. Ein vorübergehend aufgehobenes Alkoholverbot ist ebenfalls wieder inkraft.
Die Restriktionen haben eine verheerende Auswirkung auf die Wirtschaft in Südafrika. Millionen Südafrikaner in der informellen Wirtschaft oder ohne Arbeit kämpfen demnach um ihr Überleben. Armut und Nahrungsmittelunsicherheit haben sich in wenigen Wochen dramatisch verschlechtert.
Bereits vor der Corona-Epidemie steckte Afrikas zweitgrösste Volkswirtschaft in einer schwierigen Lage. Das Land hat eine hohe Arbeitslosigkeit und eine brutale soziale Ungleichheit. Es kämpft seit Jahren mit strukturellen wirtschaftlichen Problemen und einer unzuverlässigen Stromversorgung.