Protektionismus: China will engere Zusammenarbeit der Schwellenländer
Das Wichtigste in Kürze
- Der Protektionismus fordere die Zusammenarbeit zwischen Brics-Staaten, sagt Jinping.
- Der chinesische Präsident sieht «enormes Potential» in der Zusammenarbeit.
Angesichts des zunehmenden Protektionismus in der Welt hat Chinas Präsident Xi Jinping eine engere wirtschaftliche Zusammenarbeit der Entwicklungs- und Schwellenländer gefordert. Sie müssten gemeinsam das «enorme Potenzial für wirtschaftliche Zusammenarbeit» ausschöpfen, um die schädlichen Auswirkungen von Alleingängen und Protektionismus wettzumachen, sagte Xi am Donnerstag auf dem Gipfeltreffen der Brics-Staaten in Johannesburg. Russlands Präsident Wladimir Putin forderte ebenfalls eine engere wirtschaftliche Zusammenarbeit der Brics-Staaten.
Der Aufstieg der Schwellenländer könne nicht aufgehalten werden, sagte Xi. «Die Geschichte schreitet voran, unabhängig von den Wünschen der Menschen», sagte Xi. Die Bemerkungen des Staatschefs zielten offenbar auf den von US-Präsident Donald Trump begonnenen Handelskonflikt ab.
China sieht die grundsätzliche Einigung zwischen der EU und den USA im Handelsstreit positiv – ein Ende des eigenen Konflikts mit Washington ist für Peking aber noch nicht in Sicht. In einer ersten Runde traten Anfang Juli 25-prozentige US-Strafzölle auf Importe aus China im Wert von 34 Milliarden US-Dollar in Kraft. Weitere Zölle auf Importe von 16 Milliarden Dollar sollen folgen.
Die Brics-Staaten – Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika – repräsentieren etwa ein Drittel der Weltbevölkerung und fast ein Viertel der globalen Wirtschaftsleistung. Die Beratungen von Xi, Putin sowie Brasiliens Präsident Michel Temer, Gastgeber Cyril Ramaphosa und Indiens Ministerpräsident Narendra Modi in Johannesburg sollen am Freitagmittag abgeschlossen werden. Südafrika hat in diesem Jahr die rotierende Brics-Präsidentschaft inne.