Seit zwei Monaten dauern die Proteste in der chinesischen Sonderverwaltungszone an. Auch am Wochenende wollen wieder Tausende auf die Strasse gehen.
Hongkong
Demonstranten protestieren auf dem Flughafen in Hongkong. - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • In Hongkong haben erneut Demonstranten gegen die Regierung protestiert.
  • Dieses Mal fand ein Sitzstreik im Hongkonger Flughafen statt.
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In Hongkong haben heute Freitag erneut Hunderte Demonstranten gegen die Regierung protestiert. Die zumeist schwarz gekleideten Protestler versammelten sich in den Ankunfts- und Abflughallen des Flughafens. Viele setzten sich friedlich auf den Boden und hielten Reisenden ihre Protestplakate entgegen.

In Hongkong gibt es seit zwei Monaten immer wieder Proteste mit Hunderttausenden Teilnehmern. Am vergangenen Wochenende und auch am Montag kam es dabei erneut zu Ausschreitungen und Chaos auf den Strassen. Für Samstag und Sonntag waren zudem neue Protestmärsche im Zentrum der chinesischen Sonderverwaltungszone geplant.

Hongkong
Demonstranten halten Banner bei einem Protest auf dem Flughafen in Hongkong demonstrieren. - dpa

Auslöser für die Demonstrationen war ein Gesetzentwurf zur Auslieferung mutmasslicher Krimineller an China. Regierungschefin Carrie Lam hat das Gesetz mittlerweile zwar für «tot» erklärt. Die Demonstrationen haben sich aber zu einer breiteren Bewegung gegen die Regierung und das harte Vorgehen der Polizei entwickelt. Viele Menschen befürchten zudem zunehmenden Einfluss Pekings und fordern demokratische Reformen.

Regierungschefin warnt vor wirtschaftlichen Folgen

Regierungschefin Lam warnte heute Freitag vor den ökonomischen Folgen der anhaltenden Proteste. Die Wirtschaft der Stadt würde von ihnen wie «ein Tsunami» getroffen. Ohnehin seien die Rahmenbedingungen wegen des andauernden Handelsstreits zwischen den USA und China schwierig. Die Zahl der Touristen sei in den vergangenen Wochen gesunken und auch der Konsum schwächele, sagte Lam weiter.

Hongkong
Carrie Lam (M), Regierungschefin von Hongkong. - dpa

Bisher haben 22 Staaten Reisewarnungen für Hongkong herausgegeben, darunter die USA, Australien und Grossbritannien. Lam forderte die Hongkonger heute Freitag dazu auf, damit aufzuhören, «die Gewalt zu dulden». Die Regierung werde versuchen, ihre Arbeit besser zu machen.

Die frühere britische Kronkolonie Hongkong wird seit der Rückgabe 1997 an China nach dem Grundsatz «ein Land, zwei Systeme» als eigenes Territorium autonom regiert. Anders als die Menschen in der kommunistischen Volksrepublik geniessen die Hongkonger das Recht auf freie Meinungsäusserung sowie Presse- und Versammlungsfreiheit.

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