Proteste in Myanmar reissen nicht ab - Polizei greift hart durch
Nach dem Putsch gegen Regierungschefin Suu Kyi reissen die Proteste in Myanmar nicht ab. Die Polizei setzt Trängengas und Blendgranaten ein.

Das Wichtigste in Kürze
- Vor gut einem Monat hat sich das Militär in Myanmar an die Macht geputscht.
- Regierungschefin Suu Kyi sitzt seither im Hausarrest.
- Ihre Unterstützer treffen bei Protesten auf Polizei und Militär.
In Myanmar reissen die Proteste gegen die Militärjunta nicht ab. Am Dienstag gingen Sicherheitskräfte wieder in verschiedenen Landesteilen mit Gewalt gegen Demonstranten vor. Dies berichteten Augenzeugen in sozialen Netzwerken und lokale Medien. Unter anderem habe die Polizei Tränengas, Blendgranaten, Wasserwerfer und Gummigeschosse eingesetzt, hiess es.
Dabei soll es auch Verletzte gegeben haben, so unter anderem in der nördlichen Kleinstadt Kalay. Kundgebungen gab es zudem erneut in der grössten Stadt Rangun und in der nördlichen Stadt Mandalay.
Regierungschefin unter Hausarrest
«Egal, wie hart sie gegen uns vorgehen, wir werden kämpfen. Wir werden einen Weg finden, wieder auf die Strasse zu gehen», sagte ein Teilnehmer dem Portal «Frontier Myanmar.» Dies sei der einzige Weg, um zu zeigen, dass die Menschen keine Diktatur mehr wollten.

Anfang Februar hatte das Militär im früheren Birma gegen Regierungschefin Aung San Suu Kyi geputscht. Die 75-Jährige hatte die Parlamentswahl im November mit klarem Vorsprung gewonnen.
Mindestens 18 Menschen getötet
Sie sitzt im Hausarrest und muss sich wegen verschiedener Vorwürfe vor Gericht verantworten. Seit dem Umsturz gibt es immer wieder Massenproteste. Die Demonstranten fordern die Wiedereinsetzung der früheren Freiheitsikone.
Am Sonntag waren bei landesweiten Protesten mindestens 18 Menschen getötet und mehr als 30 verletzt worden. Dies teilten die Vereinten Nationen mit. Insgesamt sind bereits mehr als 20 Demonstranten gestorben. Die Aussenminister der Vereinigung Südostasiatischer Staaten (Asean) wollten am Dienstag bei einem Online-Sondertreffen über die Krise beraten.