Proteste in Peru halten an - Polizei setzt erneut Tränengas ein
In Peru protestieren tausende Menschen gegen die Amtsenthebung des Präsidenten Martín Vizcarra. Dabei kam es zu Gewalt vonseiten der Polizei.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit Tagen protestieren in Peru Tausende gegen die Amtsenthebung des Präsidenten.
- Dabei setzte die Polizei Tränengas und Gummigeschosse ein.
- Ex-Präsident Martín Vizcarra wurde wegen Korruptionsvorwürfen des Amtes enthoben.
Zum sechsten Tag in Folge hat es in Peru Demonstrationen gegen die Amtsenthebung des Ex-Präsidenten Martín Vizcarra gegeben. Tausende Menschen gingen am Samstag in der Hauptstadt Lima und anderen Städten des südamerikanischen Landes aus Protest gegen das aus ihrer Sicht undemokratische Vorgehen des Parlaments auf die Strasse.
Erneut setzte die Polizei in Lima Berichten zufolge Tränengas und Gummigeschosse ein, was demnach zum wiederholten Male zu Verletzungen bei Demonstranten und Journalisten führte.
Die örtliche Vertretung der Vereinten Nationen und Amnesty International hatten den Einsatzkräften zuvor übermässige Gewaltanwendung gegen friedliche Demonstranten bei Protesten an den vorigen Tagen vorgeworfen. Die Zeitung «El Comercio» berichtete, Polizisten hätten unerlaubt auch mit Glaskugeln geschossen.
Ex-Präsident streitet Korruptionsvorwürfe ab
Vizcarra war wegen «dauerhafter moralischer Unfähigkeit» mit einer deutlichen Mehrheit der Abgeordneten am Montag vom Parlament des Amtes enthoben worden. Ihm wird vorgeworfen, während seiner Amtszeit als Gouverneur der Region Moquegua von 2011 bis 2014 Bestechungsgeld von einer Baufirma in Höhe von 2,3 Millionen Sol (etwa 533 000 Euro) angenommen zu haben.
Der parteilose 57-Jährige weist dies zurück. Vizcarras Vorgänger, Pedro Pablo Kuczynski, war 2018 wegen Korruptionsvorwürfen zurückgetreten.
Der konservative Parlamentspräsident Manuel Merino trat das Amt des Staats- und Regierungschefs am Dienstag an und stellte ein neues Kabinett zusammen. Im April stehen in dem Andenstaat Präsidenten- und Parlamentswahlen an.