Putschversuch? Lage in Niger ist «sehr unklar»
Im Niger soll es einen Putschversuch geben. Das deutsche Auswärtige Amt hat jedoch noch kein genaues Bild der Lage. Angeblich verhandelt der Präsident.
Das Wichtigste in Kürze
- Berichten zufolge gibt es im Niger einen Putschversuch.
- Der Zugang zum Präsidentenpalast wurde gesperrt.
- Präsident Mohamed Bazoum soll zurzeit mit dem Militär verhandeln.
Es gibt Berichte über einen Putschversuch in Niger. Präsident Präsident Mohamed Bazoum soll zurzeit mit Vertretern des Militärs verhandeln.
Das Auswärtige Amt hat jedoch noch kein genaues Lagebild. «Es ist so, dass die Lage vor Ort weiterhin sehr unklar ist. Wir stehen sowohl mit unserer Botschaft vor Ort als auch mit internationalen Partnern dazu in Kontakt».
Das sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes in Berlin. «Wenn es erforderlich ist, ergreifen wir natürlich auch entsprechende Massnahmen.»
Noch keine Lagebewertung möglich
Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Berlin sagte, es sei zu früh, um die Lage zu bewerten. Die in dem Land eingesetzten deutschen Soldaten seien «erst mal in Sicherheit». Wie es weitergehe, müsse in den kommenden Tagen bewertet werden.
Die Deutsche Bundeswehr unterhält in der Hauptstadt Niamey einen Lufttransportstützpunkt für das militärische Engagement in Westafrika. Dort arbeiten rund 100 deutsche Soldaten.
Zwischenzeitlich war am Mittwoch nach Informationen der dpa auch der praktische Betrieb auf dem Flughafen von Niamey eingestellt worden. Später wurde er aber wieder aufgenommen. Am Nachmittag lief die Abfertigung wieder.
Zugang zum Präsidentenpalast gesperrt
Nigers Präsidentengarde soll Medienberichten zufolge am Morgen den Zugang zum Palast des Präsidenten gesperrt haben. Dieser befindet sich in der Hauptstadt Niamey. Unklar ist noch, ob es sich um einen Putschversuch durch das Militär handelt.
Berichten zufolge verhandelt Nigers Präsident Mohamed Bazoum zurzeit mit Vertretern des Militärs. Erst Ende vorigen Jahres hatte die EU eine Militärmission im Niger beschlossen, um den Terrorismus in der Region zu bekämpfen. Die Bundeswehr stellt für diese EU-Mission bisher nur einige wenige Soldaten, die in Niamey sind.