Rekord-Drogenfund im Niger deutet auf neue Schmuggelwege hin
Die internationale Rauschgift-Mafia testet nach Ansicht der Behörden des westafrikanischen Landes Niger neue Schmuggelrouten. Nach dem Rekordfund von 17 Tonnen Cannabis im Schwarzmarktwert von gut 30 Millionen Euro gab Polizeisprecher Adile Toro am Samstag bekannt, dass eine ähnliche Rauschgiftmenge vor einigen Monaten über den Niger Richtung Libyen geschleust worden sei.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei der Präsentation der konfiszierten Drogen am Freitag - an der auch Mitglieder der europäischen Polizeimission im Lande teilnahmen - hatte Innenminister Elkache Alhada von einer neuen Entwicklung gesprochen.
Erstmals seien Drogen aus dem Libanon konfisziert worden. Die Schmuggler nutzten nun urbane Zentren für den Drogentransport.
Insgesamt 13 Personen aus Algerien und Nigeria seien festgenommen worden. Die Drogen waren in Kartons mit Fruchtsymbolen versteckt in einem Tanklastwagen transportiert worden. Der Zerschlagung des Netzwerks vorausgegangen waren mehrmonatige Ermittlungen der Behörden, hatte Nigers Generalstaatsanwalt Sayabou Maman am Freitagabend erklärt.
Das in einem Vorort der Hauptstadt Niamey konfiszierte Rauschgift stammt demnach aus dem Libanon und wurde über den Hafen Lomé in Togo geschmuggelt. Es sollte im Niger aufbereitet und dann an weitere Bestimmungsorte gehen. Im Sahelstaat Niger sind diverse Banden aktiv, die sich auf den Schmuggel von Drogen, aber auch auf das Schleusen von Migranten spezialisiert haben.