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Restaurant mit Blick ins trübe Wasser

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Thailand,

Neung geniesst gegrilltes Schweinefleisch in einem Restaurant am Ufer des Chao Phraya, Bangkoks majestätischem, vom Hochwasser angeschwollenen Fluss.

Gastgewerbe Schweiz
Gastrosuisse beklagt starke Umsatzeinbussen. - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Lokal in Bangkok sorgt mit Tischen im Hochwasser des Chao Phraya für Furore.

Ein Boot fährt vorbei, Neung klettert auf einen Schemel, um der Welle auszuweichen, dann setzt er sich wieder. Er ist glücklich, er hat einen Platz im «Chaopraya Antique Café» ergattert. Dessen Besitzer bietet Essen mit direktem Blick ins braune Hochwasser an.

Die Gäste des rund 20 Kilometer von Bangkoks Zentrum entfernten Lokals hocken auf Holzschemeln, während trübes, braunes Hochwasser an ihre Tische schwappt. Verantwortlich dafür ist der Tropensturm Dianmu sowie der Monsunregen, die in 33 thailändischen Provinzen für schwere Überschwemmungen gesorgt haben. Und in den nächsten Tagen drohen weitere Stürme und Überschwemmungen.

Titiporn Jutimanon, der Besitzer des «Chaopraya Antique Café», dachte, die Überschwemmungen würden seinem bereits von der Corona-Pandemie schwer getroffenen kleinen Betrieb endgültig den Garaus machen. Er wollte schon schliessen, stellte aber bald fest, dass es den Gästen nichts ausmachte, von Wasser umgeben zu sein. Inzwischen ist sein Lokal so beliebt, dass ohne Vorabbuchung gar nichts mehr geht.

Der Erfolg kam mit einem Video, das Titiporn auf Facebook verbreitet hatte: Die Kunden essen auf der überfluteten Terrasse und klettern lächelnd auf Stühle oder Tische, sobald vorbeifahrende Boote Wellen schlagen. Die Bilder des skurrilen Lokals verbreiteten sich rasch, und «Mundpropaganda» sorgte für weiteres Interesse, sagte Titiporn der Nachrichtenagentur AFP.

Nach Angaben des thailändischen Restaurantverbands mussten rund 50.000 Restaurants in Bangkok wegen der Corona-Krise und der damit verbundenen Reisebeschränkungen dauerhaft schliessen. Titiporn ist dieses Schicksal dank der Überschwemmungen erspart geblieben. «Ich bin erleichtert», sagt er. «Müsste ich das Restaurant wieder schliessen, würde es mit Sicherheit nicht überleben».

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