Russland: USA und Nato machen Ukraine zu «Pulverfass»
Russland hat den USA und weiteren Nato-Staaten vorgeworfen, die Ukraine mit Waffenlieferungen zu einem «Pulverfass» zu machen. Der Umfang dieser Hilfe nehme zu, es gebe Übungen, und es würden Objekte errichtet, die sich negativ auf Russlands Sicherheit auswirkten, sagte Vize-Aussenminister Sergej Rjabkow am Dienstag in Moskau der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Dagegen wirft wiederum die Nato Russland vor, mit einem Truppenaufmarsch an der ukrainischen Grenze Spannungen zu schüren.
Das Wichtigste in Kürze
- «Die Vereinigten Staaten und andere Länder der Nato verwandeln die Ukraine bewusst in ein Pulverfass», sagte Rjabkow.
Zugleich warf er den USA Provokationen an der russischen Grenze vor. So hätten US-Kriegsschiffe Tausende Kilometer von ihren Heimatbasen nichts in der Nähe russischer Küsten zu suchen. «Das ist eine grob provozierende Massnahme», sagte der Vizeminister. Alarmiert sei Russland auch durch ein «Netz an Biolabors» auf dem Gebiet der Ukraine.
«Alles zusammengenommen ist das eine ernste Herausforderung für unsere Sicherheit», sagte der Diplomat. Er forderte die Nato auf, vielmehr dafür zu sorgen, dass der für die Ostukraine vereinbarte Friedensplan umgesetzt werde. Zugleich betonte Rjabkow: «Natürlich werden wir alles tun, um unsere eigene Sicherheit zu garantieren, die Sicherheit unserer Bürger, wo auch immer sie sich befinden».
Moskaus Militärdoktrin erlaubt ein Eingreifen zum Schutz russischer Staatsbürger im Ausland. In der Ostukraine hat Russland mehr als 400 000 Pässe ausgegeben. Die russische Führung hatte zuletzt erstmals offen gedroht, in den Konflikt einzugreifen, sollte die Ukraine eine neue Militäroffensive beginnen. «Die Verantwortung für die Folgen solch einer hypothetischen Eskalation werden einzig und allein Kiew und seine westlichen Kuratoren tragen», sagte Rjabkow.