Saudi-Arabien: Neun Aktivisten kommen trotz Kritik nicht frei
Sie setzten sich für Frauenrechte ein und werden dafür im Gefängnis gehalten, weil sie damit den «Staat unterwandern wollen».
Das Wichtigste in Kürze
- Saudi-Arabien hat Mitte Mai 17 Frauenrechtler ins Gefängnis gesteckt.
- Trotz internationalem Druck lässt das Land neun von ihnen nicht frei.
Trotz internationaler Kritik weigert sich das ultrakonservative Saudi-Arabien, neun Frauenrechtsaktivisten frei zu lassen. Es gebe «hinreichende Beweise», dass die fünf Männer und vier Frauen den Staat unterwandern wollten und mit «feindlichen» ausländischen Mächten in Kontakt standen, schrieb die Staatsanwaltschaft in einer Mitteilung.
Acht Aktivisten bereits freigelassen
Demnach wurden in dem Fall Mitte Mai zunächst 17 Personen festgenommen, von denen acht inzwischen wieder freigelassen wurden. Die Restlichen, unter ihnen die prominente Frauenrechtlerin Ludschain al-Hathlul, haben nach saudischer Darstellung Geständnisse abgelegt. Al-Hathlul und andere Inhaftierte hatten in den vergangenen Jahren für die Aufhebung des Frauenfahrverbots gekämpft – und dieses auch erreicht.
Loujain al-Hathloul, Iman al-Nafjan & Aziza al-Yousef sind ohne Kontakt zur Außenwelt inhaftiert. Sie wehren sich gegen das Fahrverbot für Frauen und treten für die Abschaffung des Vormunds für Frauen ein. Werdet jetzt aktiv: https://t.co/rl7Hy3RaYY #SaudiArabien pic.twitter.com/UiXN0UzsM1
— Amnesty Deutschland (@amnesty_de) May 31, 2018
Das Menschenrechtsbüro der Vereinten Nationen verurteilte die Festnahmen: Die Festnahmen schienen nur mit den aktivistischen Tätigkeiten der Verhafteten zu tun zu haben, sagte eine Sprecherin.