Das Schweizer Aussendepartement nimmt Stellung zum israelischen Angriff auf einen Unifil-Stützpunkt im Libanon am Sonntag.
Ignazio Cassis
Das Aussendepartement von Bundesrat Ignazio Cassis zeigt sich besorgt über die aktuelle Lage in Nahost. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweiz fordert Israel auf, die Angriffe auf die Uno-Mission Unifil einzustellen.
  • Am Sonntag drangen israelische Panzer gewaltsam in einen Unifil-Stützpunkt ein.
  • Bei Schüssen wurden zudem 15 Uno-Blauhelmsoldaten verletzt.
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Die Schweiz hat die israelische Armee aufgefordert, alle Angriffe auf die Uno-Beobachtermission Unifil im Libanon sofort einzustellen. Das hiess es in einer Mitteilung des Aussendepartements vom Sonntagabend. Im Libanon sind auch drei Schweizer Blaumützen stationiert.

Ausserdem forderte das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA), den Schutz von Uno-Einrichtungen zu respektieren und das Völkerrecht einzuhalten. «Wir fordern ausserdem alle Parteien auf, sich für einen sofortigen Waffenstillstand einzusetzen». Das hiess es in der Mitteilung auf dem Onlineportal X weiter.

Israel drang mit Panzern in Unifil-Stützpunkt ein

Israelische Panzer waren nach Angaben der Vereinten Nationen (Uno) am Sonntag gewaltsam in einen Stützpunkt der Unifil im Südlibanon eingedrungen. Zwei Panzer hätten frühmorgens das Haupttor des Postens in Ramja unweit der israelischen Grenze zerstört. Das erklärte die Unifil (United Nations Interim Force in Lebanon).

Etwa zwei Stunden später sei es am selben Ort zu einem weiteren Vorfall gekommen. Dort seien Schüssen abgefeuert worden, aus denen «Rauch» ausgetreten, hiess es in der Unifil-Erklärung. 15 Mitglieder der Friedenstruppen hätte deswegen Hautreizungen und Magen-Darm-Probleme erlitten.

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Ein Panzer, der Verwundete transportierte und unter Beschuss lag, sei beim Wenden einige Meter weit in den Unifil-Stützpunkt eingedrungen. Das teilte das israelische Militär dazu mit. Zudem seien Rauchgranaten gezündet worden, um den Abtransport der verwundeten Soldaten abzusichern. Anschliessend habe der Panzer den Stützpunkt verlassen.

Von den drei Schweizer Blaumützen, also unbewaffneten Beobachtern, die derzeit im Libanon stationiert sind, sind alle wohlauf. Das bestätigte Daniel Seckler vom Kompetenzzentrum der Schweizer Armee für Auslandseinsätze Swissint der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Sonntagabend. In den vergangenen Tagen waren mehrere verletzte Unifil-Angehörige gemeldet worden nach Beschuss aus teils ungeklärter Richtung.

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