Bei einem israelischen Gaza-Einsatz wurden sechs militante Palästinenser und ein Soldat der israelischen Armee getötet.
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In Gaza drohte eine Versorgungskrise. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei einem israelischem Militäreinsatz in Gaza wurden mehrere Menschen getötet.
  • Unter den Opfern sind sechs Palästinenser sowie ein Soldat der israelischen Armee.
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Bei israelischen Angriffen im südlichen Gazastreifen sind am Sonntag mindestens sechs militante Palästinenser getötet worden. Benjamin Netanjahu verkürzte angesichts der Sicherheitslage im Süden Israels seinen Besuch in Frankreich.

Unter den Toten war ein örtlicher Kommandant des militärischen Flügels der in dem Küstenstreifen herrschenden islamistischen Hamas, wie das Gesundheitsministerium in Gaza bestätigte. Der Vorfall nährte die Sorge vor einer neuen grösseren Eskalation zwischen Israel und der Hamas. Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten teilte mit, Benjamin Netanjahu wolle noch in der Nacht von Paris zurück nach Israel fliegen.

Ein Sprecher des militärischen Hamas-Arms, der Kassam-Brigaden, teilte Journalisten am Sonntagabend mit, eine israelische Spezialeinheit sei in einem zivilen Fahrzeug drei Kilometer weit in den Gazastreifen vorgedrungen. Die Einheit habe bei Chan Junis den 37-jährigen Hamas-Kommandanten Nur Baraka getötet. Daraufhin sei es zu einem heftigen Schusswechsel mit militanten Kämpfern gekommen. Anschliessend hätten israelische Kampfjets die Gegend beschossen, um den Soldaten den Rückzug zu ermöglichen.

Opfer waren Hamas-Kämpfer

Bei den Luftangriffen seien fünf Hamas-Kämpfer getötet worden. Mehrere Palästinenser seien ausserdem verletzt worden. Zunächst hatte es geheissen, es sei auch ein Zivilist ums Leben gekommen. Der getötete Kommandant galt nach palästinensischen Angaben als verantwortlich für das Graben von Tunneln, Raketenangriffe auf Israel sowie Angriffe auf israelische Soldaten.
Die israelische Armee teilte mit, es sei während eines Einsatzes im Gazastreifen zu einem Schusswechsel gekommen. Das Militär betonte, entgegen Gerüchten seien bei dem Vorfall keine israelischen Soldaten entführt worden.

Raketenalarm in israelischen Grenzorten

Nach den Angriffen im Gazastreifen wurde in israelischen Grenzorten Raketenalarm ausgelöst. Nach Angaben der israelischen Armee fing die Raketenabwehr Iron Dome (Eisenkuppel) zwei Geschosse ab.
Seit März sind bei teilweise gewaltsamen Protesten an der Gaza-Grenze nach Angaben des Hamas-Gesundheitsministeriums mehr als 220 Palästinenser getötet worden. Die Demonstranten fordern eine Aufhebung der seit mehr als einem Jahrzehnt herrschenden Gaza-Blockade sowie eine Rückkehr palästinensischer Flüchtlinge in Gebiete, die heute zu Israel gehören.

Im Gazastreifen leben mehr als zwei Millionen Menschen. Es mangelt unter anderem an Trinkwasser und Elektrizität. Die im Gazastreifen herrschende Hamas wird von den USA, der EU und Israel als Terrororganisation eingestuft.

Ägypten bemühte sich zuletzt intensiv um eine Beruhigung der Lage. Am Donnerstag hatte Israel es Gesandten aus Katar nach Medienberichten erlaubt, Koffer mit Bargeld in Höhe von 15 Millionen Dollar in den Gazastreifen zu bringen. Dies sollte der Hamas unter anderem ermöglichen, ausstehende Gehälter seiner Angestellten im Gazastreifen zu zahlen.

Bei dem Gefecht im Gazastreifen ist auch ein israelischer Soldat getötet worden. Das teilte die israelische Armee in der Nacht auf Montag mit. Bei dem Schusswechsel im Süden des Gazastreifens waren nach palästinensischen Angaben sechs Palästinenser getötet worden.

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