Sieben Rohingya in Flüchtlingslager erschossen
In ihrem Heimatland werden sie vom Militär verfolgt, und auch in den Flüchtlingslagern von Bangladesch leben die Rohingya nicht in Sicherheit. Nun gab es wieder einen Vorfall mit Toten.
Das Wichtigste in Kürze
- In einem Lager für Rohingya-Flüchtlinge in Bangladesch sind sieben Männer von Unbekannten erschossen worden.
Vier von ihnen erlagen gleich am Tatort vor einer Islam-Schule im Camp 300 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Dhaka ihren schweren Verletzungen.
Drei weitere starben in einem Krankenhaus, wie ein örtlicher Behördenmitarbeiter der Deutschen Presse-Agentur am Freitag mitteilte. Die Toten seien Lehrer und Schüler der Schule gewesen. Das Tatmotiv sei noch unklar, sagte ein Polizeisprecher. Ein Verdächtiger sei festgenommen worden, nach weiteren mutmasslichen Tätern werde noch gesucht. Die Tat geschah weniger als einen Monat nachdem ein prominenter Rohingya-Anführer, der sich international für Menschenrechte eingesetzt hat, in dem überfüllten Lager ebenfalls von Unbekannten erschossen wurde.
Bangladesch ist ein mehrheitlich muslimisches Land in Südasien, muslimisch sind auch Rohingya. Hunderttausende von ihnen waren 2017 aus Furcht vor brutalen Übergriffen des Militärs in ihrem mehrheitlich buddhistischen Heimatland Myanmar ins Nachbarland Bangladesch geflüchtet. Dort leben sie nun in überfüllten Lagern. Die Vereinten Nationen stufen die Verfolgung der Menschen in Myanmar als anhaltenden Völkermord ein. Das Militär des südostasiatischen Landes steht wegen der Verfolgung international in der Kritik.