So schlimm ist es im Knast der abgeschobenen Afghanen
Einige der abgeschobenen Afghanen sitzen in einem Horror-Knast ohne WC und mit kaum Essen. Viele der Wärter sind ehemalige Häftlinge.
Das Wichtigste in Kürze
- Einige der abgeschobenen Afghanen wurde in Kabul in ein Gefängnis gebracht.
- Dort gibt es kaum Essen, Kübel dienen als WC, es wimmelt von Kakerlaken.
- Im Winter sollen regelmässig Häftlinge erfrieren.
Von gemütlichen Gefängnissen in Deutschland in einen Horror-Knast in Afghanistan. Diese Umstellung mussten einige der 28 straffällige Afghanen mitmachen, die abgeschoben wurden. Wie die «Bild» berichten, sitzen einige von ihnen im berüchtigten Pul-e-Charkhi-Gefängnis in Kabul.
Bis zur erneuten Machtübernahme der Taliban sassen dort viele Mitglieder der islamistischen Organisation. Dann kamen aber die meisten der 10'000 Häftlinge frei, mehrere wurden Wärter. Nun sollen noch rund 2500 Verbrecher dort einsitzen – Überbelegung herrscht also nicht.
Doch das dürfte bereits alles Positive sein. Zwischenzeitlich gab das Rote Kreuz ihnen drei Mahlzeiten, es ist aber unklar, ob das noch heute so ist. Laut Berichten erhalten die Verbrecher bloss trockenes Brot, faules Gemüse und nur wenig Wasser.
Auch um die Hygiene der Häftlinge sollen sich die Taliban kaum kümmern: So wird davon berichtet, dass es kein sauberes Wasser und keine Toiletten gebe. Stattdessen stehen Kübel-WC zur Verfügung, die aber nur selten geleert werden. In der Folge müssen sich die Insassen das Gefängnis auch mit unzähligen Kakerlaken teilen.
Ein Reporter der BBC besuchte den Horror-Knast und kam zu einem verheerenden Fazit: «Alles sehr schmutzig.» Zudem soll es im Winter immer wieder dazu kommen, dass Häftlinge erfrieren.