«Sohn der Hamas» rät Israel zu Schreckens-Vorgehen
Das Wichtigste in Kürze
- Ein ehemaliger Hamas-Terrorist spricht in einem Interview über den Nahost-Konflikt.
- Mosab Hassan Yousef ist der Meinung, Israel müsse im Kampf den Einsatz von Gas prüfen.
Mosab Hassan Yousef ist der Sohn eines Mitbegründers der Hamas. Er wuchs eigenen Angaben zufolge «im Herzen» der Terrororganisation auf, bis er den Absprung schaffte und anschliessend für den israelischen Geheimdienst arbeitete.
In einem Interview mit «Fox News» spricht der Ex-Terrorist nun offen über die Situation in Nahost und rät Israel unter anderem zu einem Horror-Vorgehen. Und zwar sollte die Netanjahu-Regierung nach der Evakuierung der Zivilbevölkerung in Gaza den Einsatz von Gas in Erwägung ziehen, findet der heute 45-Jährige.
«Es klingt schrecklich, aber ich sehe keine andere Möglichkeit. Die Tunnel sind miteinander verbunden, und Gas könnte eine der Lösungen sein. Aber das muss zum richtigen Zeitpunkt geschehen. Wir können nicht einfach in Gaza einmarschieren.»
Yousef betonte, dass es am wichtigsten sei, dass man die Zivilisten aus dem Spiel nehme. «Solange es dort Zivilisten gibt, könnte die Operation unvollständig sein», sagte er.
«Hamas kümmert sich nicht um die Palästinenser»
Zuvor im Interview meinte der «Sohn der Hamas», dass sich die Terrororganisation nicht um die Palästinenser kümmere und keine «keine Wertschätzung für das» Leben hege.
«Die Hamas ist keine nationale Bewegung. Die Hamas ist eine religiöse Bewegung mit dem Ziel, einen islamischen Staat zu errichten. So wie ich das verstehe, benutzen sie die palästinensische Sache nur, um ihre Ziele zu erreichen.»
Yousef zeigt sich überzeugt, dass die Hamas nicht allein für den Grossangriff auf Israel verantwortlich ist. Der Iran sei der wahre Drahtzieher, sagt der heute 45-Jährige. «Die Hamas dient nicht dem palästinensischen Volk, die Hamas dient dem Iran. Das sind die Anführer der Hamas.»
Er half, seinen Vater ins Gefängnis zu bringen
Mosab Hassan Yousef wurde 1978 als Sohn des späteren Gründers der Hamas, Scheich Hassan Yousef, geboren. Er wuchs nach eigenen Angaben in Ramallah auf und wurde mit zehn Jahren das erste Mal verhaftet. Damals warf er steine aus israelische Siedler. Im Alter von 18 Jahren, er war damals Student an der Bir-Zeit-Universität im Westjordanland, galt er als radikaler Hamas-Aktivist.
Einsatz von Gas im Gaza - legitim?
Nachdem israelische Soldaten bei einer Durchsuchung eine Schusswaffe bei ihm entdeckten, wurde er in das Gefängnis Moskjobiyeh gebracht. Im Jahr 1996 habe er die Gewalt der Hamas aus erster Hand beobachten können, als er anderthalb Jahre im Meggido-Gefängnis sass. «Damals haben sie so viele Palästinenser getötet, und da habe ich beschlossen, dass ich mit dieser Bewegung nicht in Verbindung stehen kann.»
Unter Folter willigte er damals im Gefängnis ein, die Seiten zu wechseln. Nach knapp anderthalb Jahren Haft begann er aktiv für den israelischen Inlandsgeheimdienst Shin Bet zu arbeiten und teilte regelmässig wichtige interne Informationen der Hamas. Im Jahr 2002 half er sogar, seinen eigenen Vater ins Gefängnis zu bringen.
Nachdem allerdings sein wichtigster israelischer Kontaktmann aus dem Geheimdienst abgezogen wurde, setzte sich Yousef unter einem medizinischen Vorwand in die USA ab und beantragte dort politisches Asyl. Im Jahr 2010 veröffentlichte er das Buch «Sohn der Hamas. Mein Leben als Terrorist». Seitdem hält er öffentliche Vorträge und spricht über seine Vergangenheit bei der Terrororganisation.