Sri Lanka droht nach Schiffsunglück Umweltkatastrophe
Sri Lanka droht nach einem Schiffsunglück vor seiner Küste eine Umweltkatastrophe. Strände und Fischzuchten sind durch die angespülte Plastikteilchen gefährdet.
Das Wichtigste in Kürze
- Vor der Küste Sri Lankas ist am 20. Mai ein Containerschiff in Brand geraten.
- Die Plastikpellets aus den geladenen Containern sind in den Indischen Ozean gelangt.
- Die Folgen dieser Verschmutzung sind jahrelange Umweltschäden.
«Dies ist wahrscheinlich die schlimmste Strandverschmutzung unserer Geschichte.» Das sagte der Vorsitzende der srilankischen Meeresschutzbehörde, Dharshani Lahandapura, am Samstag. Durch die tonnenweise angespülten Plastikkügelchen drohten der Insel im Indischen Ozean jahrelange Umweltschäden.
Durch die Plastikteilchen sind die bei Urlaubern beliebten Strände und die Fischzucht in den flachen Gewässern bedroht. In einem 80 Kilometer langen Küstenstreifen in der Nähe des Schiffes wurde das Fischen verboten. Die Negombo-Lagune ist berühmt für ihre Krebse und Riesengarnelen.
Der Marine-Angehörige Manula Dulanjala sagte, sein Team habe am Freitag fast den ganzen Negombo-Strand gereinigt. Am Samstagmorgen hätten sie mit Schrecken festgestellt, dass der Strand erneut von Plastikteilchen übersät war. «Das ist wie das Coronavirus. Kein Ende in Sicht.»
Bei den angespülten Plastikteilchen handelt es sich um Polyäthylen-Pellets aus mindestens acht Containern. Diese waren am Dienstag von Bord des Schiffes «X-Press Pearl» gefallen. Insgesamt hatte das Schiff nach offiziellen Angaben mindestens 28 Container mit diesen Kleinstteilen geladen. Die Plastikkügelchen werden als Rohmaterial in der Verpackungsindustrie genutzt.
Schiff transportierte rund 1500 Container
Auf dem Schiff war am 20. Mai ein Feuer ausgebrochen. Das in Singapur registrierte Containerschiff hatte insgesamt fast 1500 Container geladen. Es transportierte neben 25 Tonnen Salpetersäure auch 278 Tonnen Schweröl und 50 Tonnen speziellen Kraftstoff für Schiffe.