Möwen könnten multiresistente Keime an Menschen übertragen

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Grossbritannien,

Wissenschaftler in Australien schlagen Alarm: Mit multiresistenten Keimen infizierte Seemöwen könnten die Keime ihrerseits an Menschen übertragen.

Möwe
Eine Möwe am Hafen von Sydney - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Rund 20 Prozent australischer Silbermöwen sind mit gefährlichen Bakterien infiziert.
  • Die Bakterien können Harnwegsinfekte, Blutvergiftungen oder Meningitis verursachen.

Forschern der Murdoch University in Perth behaupten: Rund 20 Prozent der Silbermöwen in Australien sind mit multiresistenten Bakterien infiziert. Bakterien dieser Art können Krankheiten wie Harnwegsinfekte, Blutvergiftungen oder Meningitis verursachen.

Die in der Fachzeitschrift «Journal of Antimicrobial Chemotherapy» veröffentlichte Studie der Forscher basiert auf Proben von 550 Silbermöwen. Der Wissenschaftler Mark O'Dea sagte am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP: «Wir hatten nicht erwartet, so hohe Werte an multiresistenten Kolibakterien zu finden.»

Möwe
Jede fünfte Silbermöwe in Australien ist mit multiresistenten Keimen infiziert, die für Menschen gefährlich werden können. - Pixabay

Bakterien stammen ursprünglich vom Menschen

Bei den Bakterien, die die Wissenschaftler in den Möwen nachweisen konnten, handelt es sich demnach um Nachbildungen menschlicher Bakterien. «Die Möwen haben die Bakterien irgendwie von Menschen aufgenommen», erklärte O'Dea.

Sein Forscherteam geht davon aus: Die Möwen haben sich beim Kontakt mit menschlichen Fäkalien mit den Keimen infiziert. Etwa im Abwasser oder an entsorgten Babywindeln.

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Wenn eine Möwe infiziert ist, besteht eine geringe Chance, dass die Keime auch auf den Menschen übertragen werden können. - Pixabay

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt seit langem vor den Folgen sogenannter Superbazillen für die moderne Medizin. Diese Bakterien sind resistent gegen Antibiotika.

Die Gefahr, dass Seemöwen Infektionen an Menschen übertragen könnten, ist O'Dea zufolge «ziemlich gering», aber nicht auszuschliessen. Einige der Bakterien, die bei den Möwen nachgewiesen wurden, seien bereits resistent gegenüber «durchaus wichtigen» Medikamenten, betonte er.

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