Sudanesisches Gericht bestätigt Korruptionsurteil gegen Ex-Staatschef Baschir
Ein Gericht im Sudan hat das Korruptionsurteil gegen den ehemaligen Staatschef Omar al-Baschir bestätigt.
Das Wichtigste in Kürze
- Anwalt will vor Oberstes Gericht ziehen.
Der gestürzte Präsident habe am Mittwoch seine Berufung gegen eine zweijährige Haftstrafe wegen Korruption verloren, sagte sein Anwalt Haschem al-Dschaali der Nachrichtenagentur AFP. Er kündigte allerdings an, vor das Oberste Gericht des Landes zu ziehen.
Bashir wurde im Dezember wegen «Korruption» und unrechtmässigem «Besitz von Devisen» verurteilt. Der 76-Jährige sitzt seitdem im Kober-Gefängnis in der Hauptstadt Khartum ein. Gegen ihn sind noch weitere Klagen anhängig.
Ausserdem werden Bashir vom Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Darfur zur Last gelegt. Die Übergangsregierung im Sudan kündigte im Februar die Auslieferung des Ex-Staatschefs in die Niederlande an. Baschir bestreitet die gegen ihn erhobenen Vorwürfe.
Im Sudan hatten im Dezember 2018 Demonstrationen gegen den fast 30 Jahre lang autoritär regierenden Staatschef Baschir begonnen. Im April 2019 wurde er schliesslich gestürzt. Nach Baschirs Sturz hatte im Sudan vorübergehend die Armee die Regierungsgeschäfte übernommen. Nach monatelangen und teils blutigen Massenprotesten wurde schliesslich ein sogenannter Souveräner Rat gebildet, der eine gut dreijährige Übergangsphase zur Demokratie in dem nordafrikanischen Staat leiten soll.