Sudans Streitkräfte mit widersprüchlichen Angaben zu Waffenruhe
Die rivalisierenden Gruppen im Sudan haben widersprüchliche Angaben zu einer 24-Stunden-Waffenruhe gemacht.
Das Wichtigste in Kürze
- Sudanesische Streitkräfte widersprechen sich über eine Waffenruhe mit den RSF.
- Zwei Generäle kämpfen in dem Land siet Samstag um Vorherrschaft.
- Vereinbarte dreistündige Waffenruhen scheiterten bereits.
Die sudanesischen Streitkräfte haben widersprüchliche Angaben zu einer möglichen 24-stündigen Waffenruhe mit den rivalisierenden Rapid Support Forces (RSF) gemacht.
Am Montagvormittag teilte der Sprecher der Streitkräfte auf der Facebook-Seite der Armee mit, nichts von einer «Verständigung mit Vermittlern und der internationalen Gemeinschaft» über einen Waffenstillstand zu wissen. Er warf der RSF vor, die Waffenruhe als Vorwand zu nutzen, um «die vernichtende Niederlage vertuschen, die sie innerhalb weniger Stunden erleiden werden».
Kurz zuvor hatte der Anführer der RSF, Mohammed Hamdan Daglo, Bereitschaft für eine 24-stündige Waffenruhe signalisiert.
Dem US-Fernsehsender CNN hatte der Oberbefehlshaber der sudanesischen Streitkräfte, Abdel Fattah al-Burhan, zuvor hingegen noch gesagt, offen für einen Waffenstillstandsvorschlag der internationalen Gemeinschaft zu sein.
Ein hochrangiger General der sudanesischen Streitkräfte sagte dem arabischen Fernsehsender Al-Arabiya die Unterstützung für eine 24-stündige Feuerpause ab Dienstagabend zu. Eine offizielle Zustimmung Burhans infolge von Daglos Äusserungen blieb zunächst jedoch aus.
Generäle kämpfen um Vorherrschaft
Seit Samstag kämpfen im Sudan die zwei mächtigsten Generäle des Landes und ihre Einheiten um die Vorherrschaft. Die zwei Männer führten das Land im Nordosten Afrikas mit rund 46 Millionen Einwohnern seit einem gemeinsamen Militärcoup im Jahr 2021. Nach UN-Angaben wurden durch die Gefechte mindestens 185 Menschen, Zivilisten wie Kämpfer, getötet und 1800 Personen verletzt.
Bereits am Sonntag und Montag waren laut Angaben des UN-Sonderbeauftragen im Sudan, Volker Perthes, vereinbarte dreistündige Waffenruhen gescheitert. Viele Sudanesen sitzen seit Tagen in ihren Häusern, aber auch Schulen und anderen Einrichtungen fest. Tausende Menschen haben nach Angaben der UN kein Essen oder Zugang zu medizinischer Versorgung.