Südkorea kritisiert Nordkorea wegen grenznaher Artillerie-Übung
An der innerkoreanischen Seegrenze fand eine Schiessübung Nordkoreas statt. Daraus folgert ein Verstoss gegen ein bilaterales Militärabkommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Nordkorea führte an der innerkoreanischen Seegrenze eine Artillerieübung durch.
- Dies bedeutet einen Verstoss gegen das Militärabkommen vom September 2018.
- Die Beziehung der beiden Ländern hat sich zuletzt wieder verschlechtert.
Südkorea hat Nordkorea wegen einer Artillerieübung nahe der innerkoreanischen Seegrenze kritisiert. Die Schiessübungen stellten einen Verstoss gegen ein bilaterales Militärabkommen vom September des vergangenen Jahres dar. Dies teilte das Verteidigungsministerium in Seoul am Montag mit. Nordkorea müsse jede militärische Aktion in der Grenzregion stoppen.
Befehl von Kim Jong Un
Machthaber Kim Jong Un habe bei der Inspektion auf der Insel Changrin den Befehl zum Schiessen gegeben. Dies berichteten zuvor nordkoreanische Medien.
Die Soldaten des Küstenartillerie-Verbands hätten «zur Freude des obersten Anführers ihre Kanonen-Schiessfähigkeiten gezeigt», die sie beim täglichen Training erarbeitet hätten. Wann die Übungen stattfanden, war unklar.
Annäherungen wieder versandet
Südkorea könne bestätigen, dass die Schiessübungen auf der grenznahen Insel erfolgten, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Südkorea. Details nannte er nicht.
Im Zuge ihrer Annäherung im vergangenen Jahr hatten die Streitkräfte beider Länder vertrauensbildende Massnahmen vereinbart, um Zwischenfälle zu vermeiden. Die Beziehungen sind in diesem Jahr jedoch wieder ins Stocken geraten.
Atomwaffenprogramm auf Eis gelegt
Die Führung in Pjöngjang hatte Südkorea unter anderem aufgerufen, nicht mehr als Vermittler zwischen Nordkorea und den USA aufzutreten. Zuletzt hatte Nordkorea auch seine Kritik an den gemeinsamen Manövern der USA mit Südkorea deutlich verstärkt.
Der gescheiterten Gipfel zwischen Kim Jong Un und US-Präsident Donald Trump im Februar beeinträchtige die Verhandlungen. Dabei gab es im nordkoreanischen Atomwaffenprogramm keine Fortschritte mehr.