Südkorea stellt Strategie zur koreanischen Wiedervereinigung vor

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Südkorea,

Der südkoreanische Präsident Yoon Suk Yeol stellt seinen Plan der Wiedervereinigung der koreanischen Halbinsel vor.

Yoon Suk Yeol südkorea
Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol spircht von einer «einheitlichen, demokratischen Nation» auf der koreanischen Halbinsel. - keystone

Südkoreas Staatsführung hat ihre Strategie für eine Wiedervereinigung mit Nordkorea präsentiert und unter anderem ein gemeinsames Beratergremium beider Nachbarländer empfohlen.

«Nur wenn auf der gesamten koreanischen Halbinsel eine einheitliche freie und demokratische Nation entsteht, die rechtmässig dem Volk gehört, werden wir endlich die vollständige Befreiung erlangen», sagte Präsident Yoon Suk Yeol während seiner Rede zum Nationalen Tag der Befreiung Koreas, an dem der Unabhängigkeit der koreanischen Halbinsel von der japanischen Kolonialherrschaft (1910-45) gedacht wird.

Als Kernpunkte seiner Wiedervereinigungs-Strategie nannte Yoon unter anderem die Verbesserung der Menschenrechtslage sowie des Informationszugangs in Nordkorea. Gleichzeitig schlug der südkoreanische Präsident vor, gemeinsam mit Nordkorea ein Beratungsgremium einzurichten, um Möglichkeiten zur Wiederaufnahme der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zu erörtern. Grundvoraussetzung dafür sei, dass Nordkorea «nur einen Schritt» in Richtung nukleare Abrüstung unternehmen müsse.

Pjöngjang dürfte brüskiert reagieren

Die nordkoreanische Staatsführung dürfte die Strategie des politisch konservativen Staatschefs Yoon als schwerwiegende Provokation auffassen. Sowohl der Zugang zu ausländischen Informationen als auch die Kritik an Menschenrechtsverstössen sind für Pjöngjang absolute Tabu-Themen.

Zuletzt hatte Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un erstmals öffentlich erklärt, sein Land strebe nicht mehr die Vereinigung mit dem südlichen Nachbarn an. «Wir sollten nicht noch einmal den Fehler machen, sie als Gegenüber für Aussöhnung und Vereinigung anzusehen, da Südkorea uns zu seinem Hauptfeind erklärt hat», sagte Kim während einer Parteisitzung im Dezember.

Spannungen verstärken sich

Auf der koreanischen Halbinsel haben die Spannungen nach einer zwischenzeitlichen Phase der Beruhigung wieder zugenommen. Nordkorea baute in den vergangenen zwei Jahren seine Raketentests deutlich aus und verschärfte die Rhetorik gegen die USA und Südkorea. Mit Russland gibt es militärische Zusammenarbeit. Machthaber Kim Jong Un rief mehrfach zu verstärkten Kriegsvorbereitungen auf.

Süd- und Nordkorea sind seit dem Koreakrieg (1950-53) geteilt. Beide Staaten werden durch eine entmilitarisierte Zone getrennt. Bis heute haben die zwei Koreas keinen gemeinsamen Friedensvertrag unterzeichnet.

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