Südkorea will wöchentliche Höchstarbeitszeit auf 69 Stunden erhöhen
Um die tiefe Geburtenrate zu bekämpfen, will Südkorea die wöchentliche Höchstarbeitszeit auf 69 Stunden erhöhen. Eltern sollen so Reserve-Überstunden leisten.
Das Wichtigste in Kürze
- In Südkorea soll die Höchstarbeitszeit von 52 auf 69 Stunden pro Woche erhöht werden.
- Die Regierung erhofft sich damit, die sinkende Geburtenrate zu bekämpfen.
- Frauen sollen mehr Überstunden leisten, um sie nach der Geburt eines Kindes zu beziehen.
Während insbesondere in Europa die Diskussion über eine Vier-Tage-Arbeitswoche an Fahrt aufnimmt, soll in Südkorea noch mehr gearbeitet werden. Die konservative Regierung von Präsident Yoon Suk Yeol will die Höchstarbeitszeit von 52 auf 69 Stunden pro Woche erhöhen.
Der Grund: Das Land hat mit durchschnittlich 0,78 Kindern pro Frau die tiefste Geburtenrate weltweit. Dies ist hauptsächlich auf die hohen Kosten für Bildung und Miete sowie geringe Betreuungsmöglichkeiten zurückzuführen. Gleichzeitig wird die Gesellschaft immer älter, was für das Wirtschaftswachstum des Landes zunehmend ein Problem darstellt.
Mehr Flexibilität für junge Eltern
Dem will die Regierung nun gegensteuern. Die neue Regelung soll vor allem jungen und werdenden Müttern helfen.
Der Clou: Sie sollen zunächst Überstunden leisten, um diese zu einem späteren Zeitpunkt – etwa nach einer Geburt – beziehen zu können. Gesetzlich steht Frauen derzeit vor und nach der Geburt insgesamt 90 Tage Mutterschutz zu.
Die wöchentliche Höchstarbeitszeit von 52 Stunden gilt seit 2018. Sie besteht aus 40 Stunden regulärer Arbeitszeit und 12 Überstunden, welche die Arbeitnehmenden pro Woche leisten können. Künftig sollen nun 17 weitere Überstunden dazukommen.