Südkoreaner beendet 355-tägigen Protest gegen Entlassung bei Samsung
1995 wurde Kim Yong-hee von Samsung entlassen – 24 Jahre lang kämpfte er für eine Wiedereinstellung. Nun hat er fast ein Jahr lang auf einem Turm protestiert.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Südkoreaner beendet seinen 355-tägigen Protest gegen seine Entlassung bei Samsung.
- Fast ein Jahr lang protestierte er auf einem Turm nahe der Zentrale des Konzerns.
- Am Freitag ist der 61-Jährige von dem 25 Meter hohen Turm heruntergeklettert.
Ein ehemaliger Mitarbeiter der südkoreanischen Samsung-Gruppe hat einen fast einjährigen Protest gegen seine Entlassung auf einem 25 Meter hohen Turm beendet.
Der 61-jährige Kim Yong Hee sei am Freitag von dem Turm für Verkehrskameras in der Nähe der Konzernzentrale in Seoul heruntergeklettert, berichtete die nationale Nachrichtenagentur Yonhap. Südkoreas grösster Mischkonzern habe sich entschuldigt.
Die Entlassung Kims liegt schon 25 Jahre zurück. Er arbeitete 1995 noch bei der früheren Konzerntochter Samsung Techwin, als er das Unternehmen verlassen musste. Er beschuldigte Samsung, ihn illegal vor die Tür gesetzt zu haben, weil er eine Betriebsgewerkschaft organisieren wollte.
Mann kämpfte 24 Jahre um Wiedereinstellung
Nachdem sein 24 Jahre langer Kampf für seine Wiedereinstellung erfolglos geblieben war, begann er im Juni 2019 seinen 355-tägigen Protest auf dem Kameraturm. Nach wochenlangen Verhandlungen sei mit Samsung schliesslich eine Einigung erzielt worden, zitierte Yonhap Im Mi Ri, die Co-Leiterin einer Unterstützergruppe für Kim.
Dessen Ehre sei wiederhergestellt worden. Samsung habe sich dafür entschuldigt, nicht schon früher eine Lösung gefunden zu haben. Im habe eine entsprechende Erklärung des Konzerns verlesen.
Der Erbe des Samsung-Imperiums, Lee Jae Yong, hatte sich zuletzt im Zusammenhang mit der umstrittenen Nachfolgeregelung des Konzerns und Korruptionsvorwürfen öffentlich entschuldigt. Zugleich versprach er, Samsung wolle künftig das Recht der Beschäftigten anerkennen, Gewerkschaften zu bilden. Dem Konzern wird seit langem eine gewerkschaftsfeindliche Politik vorgeworfen.