Syrien: Christen protestieren gegen Weihnachtsbaum-Verbrennung
In Syrien demonstrieren Menschen nach einem Vorfall nahe Hama. Die Verbrennung eines Weihnachtsbaums schürt Ängste um die Sicherheit.
Die Verbrennung eines Weihnachtsbaums in Zentralsyrien hat Proteste in den christlichen Vierteln von Damaskus ausgelöst. Wie der«Spiegel» berichtet, skandierten die Demonstranten:
«Wir fordern die Rechte der Christen ein». Sie marschierten durch die Strassen der Hauptstadt zum Sitz des orthodoxen Patriarchats.
Einige Teilnehmer trugen Holzkreuze, andere schwenkten die neue syrische Unabhängigkeitsfahne.
Auslöser der Proteste
Der «Berliner Zeitung» zufolge wurde ein Video in sozialen Medien verbreitet. Dieses zeigt vermummte Kämpfer, die einen Christbaum in der mehrheitlich christlich-orthodoxen Stadt Sukailabija nahe Hama anzünden.
Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte identifizierte die Täter als ausländische Kämpfer der Dschihadistengruppe Ansar al-Tawhid. In einem weiteren Video wird den Bewohnern versichert, dass die Täter keine Syrer seien und bestraft würden.
Er verspricht: «Der Baum wird bis morgen früh wieder aufgestellt und beleuchtet».
Situation nach Assads Sturz in Syrien
Kämpfer unter Führung der islamistischen HTS-Miliz eroberten am 8. Dezember Damaskus und beendeten die jahrzehntelange Herrschaft von Baschar al-Assad. Der ehemalige Machthaber, dem schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen werden, floh nach Russland.
HTS-Anführer Ahmed al-Sharaa hat erklärt, dass die syrische Übergangsregierung alle Syrer sowie die staatlichen Institutionen schützen werde.
Dennoch bleiben viele Christen und andere Minderheiten besorgt über ihre Zukunft in dem mehrheitlich sunnitischen Land.