Assads Ehefrau in Grossbritannien «nicht willkommen»
Assads Ehefrau will sich Berichten zufolge scheiden lassen und nach England zurückkehren. Die britische Regierung ist nicht erfreut.
Das Wichtigste in Kürze
- Laut einem Experten ist der Geheimdienst besorgt um Asma al-Assad.
- Die britisch-syrische Doppelbürgerin will sich offenbar scheiden lassen.
- Zudem soll sie eine Rückkehr nach Grossbritannien planen, London aber winkt ab.
Nach dem Sturz flüchtete Bashar al-Assad (59) von Syrien nach Moskau, wo ihm Wladimir Putin (72) Schutz gibt.
Auch seine Frau Asma (49) und die drei Kinder sind in Russland. Doch der Ehefrau gefällt es nicht, sie hat laut Berichten die Scheidung eingereicht.
Asma al-Assad wuchs als Tochter von syrischen Einwanderern in London auf und studierte dort. Nach der Hochzeit mit Bashar zog sie nach Syrien. Sie hat neben dem syrischen auch den britischen Pass und will offenbar zurück nach London.
Grossbritannien: «Sie ist hier nicht willkommen»
Doch britische Abgeordnete warnen nun davor, Assads Ehefrau ins Land zu lassen.
Gegenüber dem «Telegraph» heisst es: «Es wäre eine Beleidigung für die Millionen von Assad-Opfern, wenn seine Frau in ihr Luxusleben nach Grossbritannien zurückkehren würde.»
Und weiter: «Die britische Regierung hat ihr aus gutem Grund Sanktionen auferlegt. Die Assad-Familie ist für einige der schlimmsten Gräueltaten der Neuzeit verantwortlich.»
Auch das britische Aussenministerium hat davor bereits deutlich gemacht: «Sie ist hier nicht willkommen.»
Ob Asma al-Assad gar die britische Staatsbürgerschaft entzogen werden könnte, lässt ein Sprecher der Downing Street offen. Die Sanktionen gegen die Assad-Familie werden jedoch weiterhin in Kraft bleiben, heisst es lediglich.
Geheimdienste sorgen sich um Asmas Sicherheit
Stanislaw Belkowski, ein kremlkritischer Politanalyst, macht sich derweil Sorgen um Asmas Sicherheit in Russland: «Westliche Geheimdienste zeigten sich äusserst besorgt über ihre körperliche Unversehrtheit», sagt er zur «Daily Mail».
Die dreifache Mutter lebe in Moskau in einem «goldenen Käfig», das sei nicht zufriedenstellend.
Belkowski geht davon aus, dass Asma nach Grossbritannien zurückkehren will, um wieder im Investmentbanking zu arbeiten. Gleichzeitig wolle sie wohl auch einen Teil des Vermögens der Familie von den Sanktionen befreien.
Möglicherweise gibt es einen weiteren Grund, weshalb die Ehefrau von Assad eine Rückkehr nach England anstrebt: Laut Berichten war sie bereits vor dem Sturz ihres Mannes in Moskau und soll sich einer Leukämie-Behandlung unterzogen haben. Es wird spekuliert, dass sie diese lieber in ihrer alten Heimat fortsetzen möchte.
Kreml mischt sich bei Assad-Scheidung ein
Der ehemalige syrische Machthaber Bashar al-Assad soll in Russland strengen Auflagen unterliegen. So darf er Moskau nur mit einer Sondergenehmigung verlassen, heisst es.
Der Kreml dementiert diese Berichte jedoch. Laut Sprecher Dmitri Peskow entsprechen sie «nicht der Realität» – auch die Scheidungsgerüchte nicht.
Laut Stanislaw Belkowski sei Russland über die Vorstellung einer Rückkehr der syrischen Ex-First-Lady nach England besorgt. Gleichzeitig könnte Putin aber eine Gelegenheit wittern, sie dort für Spionagezwecke zu nutzen.
«Natürlich sind der Kreml und die russischen Geheimdienste einer solchen Entwicklung gegenüber misstrauisch», so der Experte. «Es sei denn, sie versuchen wirklich, Frau Asma heimlich zu ihrer Agentin zu machen. Alles ist möglich.»