Taiwan: Rettungskräfte entdecken zwei weitere Tote nach Erdbeben
Nach dem schweren Erdbeben in Taiwan finden Rettungskräfte zwei weitere Todesopfer. Damit steigt die Zahl auf 12.
Das Wichtigste in Kürze
- Rettungskräfte finden zwei weitere Todesopfer nach dem schweren Erdbeben in Taiwan.
- Über 1115 Menschen sind verletzt und Hunderte sind in von der Aussenwelt abgeschnitten.
- Die Behörden haben mit der Evakuierung begonnen.
Nach dem schwersten Erdbeben in Taiwan seit fast 25 Jahren haben Rettungskräfte zwei weitere Todesopfer ausfindig gemacht. Die beiden seien zwischen riesigen Felsen auf einem Pfad des Taroko-Nationalparks im stark betroffenen osttaiwanischen Kreis Hualien gefunden worden. Das teilte die Feuerwehr am Mittag (Ortszeit) mit. Bislang bestätigten die Behörden offiziell zehn Tote.
Dem jüngsten Bericht zufolge galten weitere 1115 Menschen als verletzt und Hunderte an von der Aussenwelt abgeschnitten Orten als gefangen. Viele von ihnen sassen in einem Hotel des Nationalparks fest, darunter auch 18 Deutsche und eine Person aus der Schweiz.
Die Behörden begannen mit Hubschraubern Nahrungsmittel, Wasser und Medikamente dorthin zu fliegen und erste Menschen aus dem Gebiet zu evakuieren. Mehr als ein Dutzend Leute wurden noch vermisst, darunter auch drei Staatsbürger aus Kanada und Australien.
Erdrutsche durch das nach taiwanischen Angaben 7,2 starke Beben hatten Strassen unpassierbar gemacht. Besonders schlimm waren die Stadt und der gleichnamige Kreis Hualien betroffen. Das Epizentrum des Bebens lag nur wenige Kilometer von dort auf dem Meer.
Hunderte Nachbeben seit Mittwoch
Seit Mittwoch verzeichnete die taiwanische Wetterbehörde mehr als 480 Nachbeben. Der Direktor des seismologischen Zentrums der Behörde, Wu Chien-fu, sagte, weitere starke Nachbeben könnten noch nicht ausgeschlossen werden.
Taiwan liegt am Rand zweier tektonischer Platten und ist deshalb ein erdbebengefährdetes Gebiet. 1999 kamen bei einem Beben der Stärke 7,3 mehr als 2400 Menschen ums Leben. Taiwan investierte danach in Erdbebenprävention und gab mehr Geld für Bildungsprogramme für Katastrophenfälle aus. Ausserdem erweiterte es seine Beobachtungsstationen für seismische Aktivitäten.