Taliban-Angriff in Afghanistan: Mehrere Sicherheitskräfte getötet
In Afghanistan kam es zu einem Überfall auf zwei Kontrollposten von Armee und Polizei. Der Anschlag mit 13 Toten geht auf das Konto der Taliban.
Das Wichtigste in Kürze
- 13 Sicherheitskräfte wurden bei einem Überfall in Nordafghanistan getötet.
- Islamistische Taliban-Kämpfer stecken hinter dem Angriff.
Bei einem Überfall militant-islamistischer Taliban in Nordafghanistan sind mindestens 13 Sicherheitskräfte getötet worden. Weitere zwölf seien beim Angriff verletzt worden.
Polizei und Armee betroffen
Der Anschlag zielte auf zwei Kontrollposten von Armee und Polizei im Bezirk Dascht-e Artschi der Provinz Kundus. Dies sagten mehrere Provinzräte am Mittwoch. Die Islamisten hätten zudem weitere Sicherheitskräfte verschleppt und Waffen mitgenommen.
Polizei und Armee seien in dem Bezirk nur mehr im Bezirkszentrum stationiert. Sie befänden sich dort praktisch ausschliesslich in der Defensive, sagte der Bezirksgouverneur.
Die Sicherheitslage verschlechtere sich auch in der Provinzhauptstadt Kundus, erzählen lokale Behördenvertreter. Taliban-Kämpfer bedrohten und verprügelten regelmässig Menschen, führten gezielte Tötungen durch oder verschleppten Sicherheitskräfte. Am Mittwochmorgen (Ortszeit) seien erneut drei Personen, darunter ein Kommando-Soldat, entführt worden.
Gewalt in Afghanistan zuvor zurückgegangen
Gleichzeitig konnten 62 Soldaten und Polizisten von Spezialkräften aus einem Taliban-Gefängnis in der nordwestlichen Provinz Badghis befreit werden. Dies gaben die Behörden am Mittwoch an.
Erst am Dienstag waren bei einem Taliban-Überfall in der Provinzhauptstadt Pul-e Chumri mindestens zwölf Polizisten getötet worden. Davor war in den vergangenen drei Wochen die Gewalt gegen Sicherheitskräfte in Afghanistan erstmals seit vielen Monaten spürbar zurückgegangen. Dies sagt eine Statistik der «New York Times».
Die USA und die Taliban hatten im Dezember zuvor abgebrochene Gespräche über Wege zu Frieden wieder aufgenommen. Zuletzt sollen Berichten zufolge die Islamisten US-Forderungen nach einer Reduzierung der Gewalt zugestimmt haben. Zum aktuellen Stand der USA-Taliban-Verhandlungen im Golfemirat Katar äusserten sich in den vergangenen Tagen weder die USA noch Taliban-Vertreter.
Der US-Sondergesandte für Afghanistan, Zalmay Khalilzad, war am Dienstag in Brüssel, um Vertreter der Nato über den Verhandlungsstand zu informieren. Ein USA-Taliban-Abkommen soll Truppenabzüge einleiten und zu innerafghanischen Friedensgesprächen führen.