Tariq Ramadan weist Vergewaltigungsvorwürfe zurück

Nina Werner
Nina Werner

Frankreich,

Der in Genf lebende Islamwissenschaftler Tariq Ramadan wurde am Freitag wegen Vergewaltigung angeklagt. Er streitet die Vorwürfe der Ex-Salafistin Henda Ayari ab und will jetzt selbst Anzeige erstatten.

Am Samstag äusserte sich Ramadans Anwalt zu den Vergewaltigungsvorwürfen.
Am Samstag äusserte sich Ramadans Anwalt zu den Vergewaltigungsvorwürfen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Aktivistin und Ex-Salafistin Henda Ayari reichte am Freitag gegen Tariq Ramadan Klage ein.
  • Sie beschuldigt ihn der sexuellen Nötigung und Vergewaltigung.
  • Der Schweizer Islamwissenschaftler wird wegen Verleumdung Gegenklage einreichen.

Rouen am Freitag. Die Feministin und ehemalige Salafistin Henda Ayari reicht Klage ein gegen den umstrittenen Schweizer Islamwissenschaftler Tariq Ramadan. Die Vorwürfe wiegen schwer: Der 55-Jährige soll die Aktivistin vor einigen Jahren sexuell genötigt und vergewaltigt haben. In einem Facebook-Post erklärt sie ihr bisheriges Schweigen mit der Angst vor seinen Drohungen gegen sie und ihre Familie .

Am Samstag verkündete Tariq Ramadans Anwalt, sein Mandant bestreite diese Vorwürfe förmlich. Am Montag werde er eine Klage wegen Verleumdung an die Staatsanwaltschaft von Rouen (FR) übermitteln. Dies berichtet die Schweizer Tageszeitung «Le Matin» unter Berufung auf die Nachrichtenagentur ATS.

Tariq Ramadan, ein Enkel von Hasan al-Banna, dem Gründer der ägyptischen Muslimbruderschaft, ist Professor für Zeitgenössische Islamische Studien an der Universität Oxford (GB). Er geniesst bei Teilen der islamischen Gemeinschaft eine grosse Beliebtheit, ist aber – insbesondere in laizistischen Kreisen – umstritten.

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